Von: luk
Bozen – Am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag sollen bis zu 350.000 Südtiroler mit Antigen-Schnelltests auf eine Corona-Infektion getestet werden. Die Vorbereitungen für dieses ambitionierte und in Italien bislang einzigartige Projekt laufen derzeit auf Hochtouren. Das Ziel ist klar: Positive sollen herausgefischt und somit die Infektionskurve nach unten gedrückt werden. Vor allem asymptomatische Personen, die das Virus ohne ihr Wissen weitergeben können, sollen mit den Schnelltests gefunden werden.
Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, geht der Generaldirektor der Sanität, Florian Zerzer, davon aus, rund 35.000 Personen – also zehn Prozent – ein positives Ergebnis haben werden. “Wenn sie isoliert werden, stellt dies in der Folge eine Entlastung für die Gesundheitsstrukturen dar”, so Zerzer. Die positiv Getesteten müssen dann zehn Tage zu Hause bleiben. Erzielt der Massentest seine Wirkung, können die strengen Corona-Maßnahmen früher gelockert werden.
Derzeit wird an der Logistik gearbeitet. Es werden für die rund 200 Teststationen an die 800 Ärzte, Pfleger, Sanitäter und Techniker benötigt. Florian Zerzer gibt sich in diesem Punkt optimistisch. Skeptischer ist da Massimo Ribetto von der Gewerkschaft “Nursing Up”. Das Personal sei bereits jetzt am Anschlag.
Wo die Teststationen genau errichtet werden, ist noch nicht bekannt. In Bozen planen Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vizebürgermeister Luis Walcher gemeinsam mit den zuständigen Stellen die Abläufe. In der Landeshauptstadt soll es 25 Testeinrichtungen geben – etwa in den Turnhallen der Schulen.
Zur Teilnahme am Schnelltest wird aufgerufen, um so früh wie möglich zu einem relativ normalen Leben zurückkehren zu können.