Von: luk
Bozen – Medienberichten zufolge sind in Südtirol 42 Plätze in Intensivstationen vorhanden. Ein Zehntel der Betten sind aktuell mit Coronavirus-Patienten belegt, erklärt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann.
Eine Aufstockung der Betten auf etwa 100 sei nicht möglich, da es zum einen an den erforderlichen Beatmungsmaschinen mangeln würde und zum anderen am Personal, das diese bedienen könnte.
Wie berichtet wurden deshalb in Südtirol alle nicht dringenden Gesundheitsdienste ausgesetzt, damit das Gesundheitswesen sich auf die Bekämpfung der Epidemie konzentrieren kann. Frei geworden Ärzte und Pfleger können für die Voruntersuchung auf das Coronavirus eingesetzt werden.
Neben der Entlastung des Systems soll dadurch auch die Ansteckungsgefahr in den Krankenhäusern minimiert werden.
Mitarbeiter im Brixner Spital infiziert
Im Krankenhaus Brixen wurden heute zwei Mitarbeiter positiv auf den neuen Erreger getestet. Zunächst haben die Verantwortlichen laut Medienberichten darüber beraten, ob das Krankenhaus evakuiert und geschlossen werden soll. Es war nämlich nicht klar, ob die Mitarbeiter weiteres Personal oder Patienten angesteckt haben. Doch es wurde gegen diese Maßnahme entschieden.
Mittlerweile wurden 50 Personen, die in engem Kontakt mit den Infizierten waren, getestet. Drei von ihnen waren positiv. Weitere 50 Kontaktpersonen müssen noch getestet werden. Von offizieller Seite kommt die Nachricht, dass man die Situation unter Kontrolle habe.
Noch drastischere Maßnahmen in der Lombardei gefordert
Indes könnte es sein, dass in den vom Coronavirus besonders betroffenen Regionen Lombardei und Venetien zu noch drastischeren Maßnahmen gegriffen wird:
Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, hat der Präsident der Region Lombardei, Attilo Fontana, der Regierung in Rom am Mittwoch eine Verschärfung der Maßnahmen vorgeschlagen. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sollen demnach alle Geschäfte und Unternehmen zugesperrt werden. Nur notwendige Dienste, wie die Lebensmittelversorgung, Müllabfuhr und die Energieversorgung sollten weiter am Laufen gehalten werden.
In der Lombardei wurden allein heute 1.300 Neuinfektionen registriert. Premier Giuseppe Conte will diesen Vorschlag in Betracht ziehen.
Aufruf von LH Kompatscher: Die Anweisungen sind zu befolgen
Vor diesem Hintergrund ergeht erneut ein Appell von Landeshauptmann Arno Kompatscher an die Südtiroler Bevölkerung, die strikten Anweisungen zu befolgen.
“Befolgen Sie bitte verantwortungsvoll die Anweisungen der Behörden und die Empfehlungen der Experten”, ruft Landeshauptmann Arno Kompatscher die Bevölkerung auf. “Wer dies nicht tut, schadet unserer Gemeinschaft. Nur durch unsere gemeinsamen Anstrengungen vermeiden wir eine Überlastung der Krankenhäuser.” Die Polizei hat erst in Bozen vier Personen angezeigt, die nach 18.00 Uhr in einer Bar waren.
Es sei in dieser Situation, in der sich das Coronavirus ausbreitet, höchst verantwortungslos, sich durch die Nichtbeachtung der Regeln zur Gesundheitsgefahr zu machen. Die Menschen sollen möglichst daheimbleiben und sich nur bei absoluter Notwendigkeit (Arbeit, Gesundheit, Einkauf von Lebensnotwendigem) von zuhause fortbewegen. “Die Situation ist ernstzunehmen”, unterstreicht Landeshauptmann Kompatscher.
#Comunicatodiprotezionecivile COVID-19 dell'Agenzia per la Protezione civile: ⦁ Stato di protezione civile BRAVO…
Pubblicato da Landesfeuerwehrverband Südtirol su Mercoledì 11 marzo 2020