Von: mk
Bozen – Eine Büroangestellte im Alter von rund 60 Jahren ist das 21. Opfer, das dem Coronavirus in Südtirol zum Opfer fällt. Dies berichtet Alto Adige online. Die Frau ist am Freitagabend verstorben. Befürchtet wird, dass sich die Anzahl der Toten in Südtirol verdoppeln könnte. Mittlerweile ist die Zahl der Toten bereits auf 24 angestiegen.
30 Patienten befinden sich unterdessen auf Intensivstationen des Landes. In den Krankenhäusern von Meran und Schlanders sind die Intensivstationen bereits vollständig belegt. 1.855 Personen sind in Südtirol unter Quarantäne gestellt.
Im Bozner Krankenhaus werden im Neubau derzeit 60 weitere Betten eingerichtet – für Infizierte und auch für Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen.
Auch Private werden um Hilfe gebeten. Basisärzte sollen Patienten mit leichtem Krankheitsverlauf zu Hause in deren Wohnung behandeln.
1,5 Millionen Schutzmasken blockiert
Probleme gibt es auch mit der Verfügbarkeit von Schutzausrüstung. Nachdem zwei Lkw mit Schutzmasken gestohlen wurden und weitere Schutzausrüstung an eine andere Region geliefert wurde, die mehr bezahlt hat, scheint nun auch die Ladung von 1,5 Millionen Schutzmasken blockiert zu sein. Ministerpräsident Giuseppe Conte verlangt, dass Notfallregionen zuerst drankommen, Ärzte und Krankenpfleger protestieren deshalb.
Außerdem mangelt es an Test-Kits. Laut Auskunft von Generaldirektor Florian Zerzer reicht der Vorrat nur noch für ein paar Tage.
Falls die Infektionskurve bis 25. März nicht abflacht, wird der Südtiroler Sanitätsbetrieb den Ansturm nicht mehr bewältigen können.
Auch das Militär kontrolliert
Das Landeskomitee für Sicherheit und Ordnung hat am Freitagabend außerdem das Militär mobilisiert, das den Ordnungskräften bei den Kontrollen zur Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zur Seite stehen soll. In den letzten neun Tagen wurden in Südtirol insgesamt 10.876 Personen kontrolliert.
Vertreter der Forstbehörde sollen zur Kontrolle in den Bergen und auf Wanderwegen patrouillieren.