Von: luk
Corvara – Dieses Mal sind weder der Wolf noch der Bär verantwortlich: Zwei tote Schafe neben einer Skipiste in der Fraktion Kolfuschg in Corvara sorgen in diesen Tagen für Wirbel in der ladinischen Gemeinde.
Die Tiere wurden von Gewehrkugeln niedergestreckt, weil sie den Sommer über verwildert und aus der Herde ausgebrochen sind. Man sah in ihnen ein Sicherheitsrisiko für Skifahrer und den Verkehr. Der Abschuss ist laut der Zeitung Alto Adige von den zuständigen Stellen sowie der Amtstierärztin angeordnet worden.
Doch es wurde bald Kritik laut: Inkompetenz wird den Entscheidungsträgern vorgeworfen. Man sei nicht imstande gewesen, dafür Sorge zu tragen, dass zwei harmlose Schafe durch eine Narkose betäubt und gesichert werden. Es sei die einfachste Lösung, nämlich der Abschuss der Tiere genehmigt worden und das 20 Meter von der Liftstation entfernt.
Das Problem hatte im Sommer im Puez-Gebiet seinen Ursprung, wie der Fraktionsvorsteher von Kolfuschg erklärt. Wegen des Wolfes sei die Herde auseinandergesprengt worden. Bei Almabtrieb habe es dann mit den beiden Schafen Schwierigkeiten gegeben. “Es war zunächst nicht möglich, sie einzufangen. Nach mehreren Versuchen wurden die Schafe schließlich in ein Gehege bei einem Bauern in Kolfuschg gebracht.” Doch die Tiere hatten sich offenbar an ein freies Leben gewöhnt und es gelang ihnen, auszubrechen. Seitdem sei die Sorge groß gewesen, dass die verwilderten Nutztiere eine Gefahr für die Skifahrer sowie für den Autoverkehr sein könnten. “So kam es dann in Absprache mit der Amtstierärztin zur Überlegung, die Schafe zu entnehmen”, heißt es weiter. Das habe aber zu erheblichen Protesten geführt hat. “Doch was hätten wir anderes tun sollen, um die Sicherheit für alle zu garantieren”, fragt der Fraktionsvorsteher von Kolfuschg.
Die Kritiker der ergriffenen Maßnahme sind hingegen der Ansicht, dass es andere Möglichkeiten gegeben hätte.
