Von: mk
Bozen – Offenbar lähmen organisatorische und bürokratische Probleme die Impfungen für Menschen mit Behinderungen. Darauf macht der Dachverband für Soziales und Gesundheit aufmerksam.
Anders als in der laufenden Impfkampagne angekündigt, läuft es bei der Anmeldung zur Covid-19-Schutzimpfung leider nicht rund – jedenfalls nicht für Menschen mit Behinderungen. Dabei warten Menschen mit Behinderung schon lange ungeduldig auf den Beginn der Schutzimpfungen. In den letzten Tagen hatte der Sanitätsbetrieb angekündigt, Menschen mit Behinderung könnten sich jetzt anmelden, telefonisch oder über die Online-Vormerkung.
Leider häufen sich aber nun verärgerte bis ratlose Rückmeldungen von Impfwilligen, die offensichtlich auf Probleme bei der Anmeldung stoßen. „Menschen mit Behinderung wollen sich impfen lassen. Aber der Dienst funktioniert nicht so wie angekündigt. Einige erhielten die Rückmeldung, dass derzeit doch keine Vormerkungen über den eigens eingerichteten Online-Kanal vorgenommen werden können“, sagt Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer, „außerdem haben wir gestern erfahren, dass viele Personen, die nun eigentlich Anrecht hätten, sich impfen zu lassen, leider gar nicht in den Listen des Sanitätsbetriebs aufscheinen, die zur Vormerkung herangezogen werden.“
Offenbar sind die Daten nicht aktuell, bzw. nicht digitalisiert worden. Weil bis zum Jahr 2002 die Gesuche zur Anerkennung für schwere Behinderungen laut Gesetz 104/1992, Art. 3, Komma 3, noch in Papierform gemacht worden ist, scheinen die Daten der betreffenden Personen aktuell noch nicht im System auf. Das hat zur Folge, dass viele Impfwillige bei der Anmeldung abgewiesen werden, obwohl sie eigentlich Anrecht auf die Schutzimpfung hätten.
Der Dachverband hat das Problem in der Corona-Task-Force vorgebracht und auch die Invalidenkommissionen sowie den Sanitätsbetrieb aufgefordert, so rasch wie möglich eine Lösung für die Betroffenen zu finden.