Von: mk
Bozen – Immer wieder hört man von Langzeitfolgen, die das Leben von Betroffenen nach einer Covid-19-Erkrankung immer noch beeinträchtigen. Auch in Südtirol, wo 69.922 Personen als geheilt gelten, dürfte es Betroffene geben.
In einigen Fällen handelt es sich um eine Einschränkung der Lungenkapazität und der Atemwege, manchmal sind es hingegen neurologische Probleme. Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, klagen oft über Symptome, die mit dem Begriff „Gehirnnebel“ umschrieben wurden. Damit sind Müdigkeit, Gedächtnisverlust und Verwirrung gemeint. Im Rahmen einer Anfrage wollte der PD-Landtagsabgeordnete Sandro Repetto wissen, wie in Südtirol solchen Patienten geholfen wird.
Betroffen sind meist Personen, die – meist aber nicht immer – einen schweren Verlauf hinter sich haben und die nach einer Covid-19-Erkrankung genesen sind, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Spuren vom Virus selbst sind in ihrem Körper keine mehr vorhanden.
Unter den Patienten befinden sich einerseits junge Leute, andererseits geht Repetto in seiner Anfrage explizit auch auf ältere Personen ein, die nach einer Covid-19-Erkrankung nicht mehr oder nur mehr teilweise autonom leben können.
Wie Gesundheitslandesrat Thomas Widmann erklärt, sind an der Abteilung für Neurorehabilitation am Krankenhaus in Sterzing Vorkehrungen geplant, um Patienten auf dem Weg der Rehabilitation zu begleiten. Auch andere Strukturen würden derzeit geprüft.
Der Sanitätsbetrieb hat ein Post-Covid-Ambulatorium eröffnet, das über die Basisärzte erreichbar ist. Dort werden die Spätfolgen und eventuell länger anhaltende Symptome eingeschätzt. Auch psychologische Betreuung wird bei Bedarf angeboten. Eine Post-Covid-Behandlung zuhause werde ebenfalls ärztlich begleitet.
In seiner Anfrage wollte Repetto auch wissen, ob es beim Pflegegeld Erleichterungen gibt. Wegen der Pandemie hätten die Einstufungsteams in den vergangenen Monaten nicht arbeiten können, weshalb sich Anfragen angehäuft hätten. Wie Widmann erklärt, können die Einstufungsteams mittlerweile auch telefonisch Informationen abklären. Mitarbeiter der Teams können sich impfen lassen oder sich zweimal wöchentlich einem Antigentest unterziehen. Außerdem seien Vereinfachungen der Einstufungsprozedur geplant.