Von: luk
Berlin/Bozen – Die deutsche Bundesregierung hat am heutigen Freitag in einer Pressekonferenz in Berlin bestätigt, dass zwei Covid-Patienten aus Bayern in den vergangenen Tagen in die Krankenhäuser von Bozen und Meran in Südtirol verlegt wurden. In Bayern ist die Coronalage derzeit besonders dramatisch. Es gibt kaum freie Intensivplätze mehr.
Waren in den vorherigen Coronawellen immer wieder Südtiroler Covid-Patienten nach Deutschland oder Österreich verlegt worden, so ist die Lage nun umgekehrt, obwohl auch in Südtirol die Hospitalisierungsrate zuletzt in die Höhe geschossen ist.
Wie bild.de berichtet, hat das Bundeskanzleramt das Verteidigungsministerium und die Luftwaffe damit beauftragt, sich auf die „Unterstützung der innerdeutschen Verlegung intensivpflichtiger Patienten (5-10 Patienten pro Woche) einzustellen.“ Die Bundesregierung stellt sich damit offenbar auf eine weitere Zuspitzung der Lage ein.
Das bedeutet: Wenn Intensivstationen volllaufen, soll die Luftwaffe mit ihren Hubschraubern und A400M-Transportmaschinen schwer kranke Patienten in andere, weniger betroffene Regionen bringen.
Die nach Südtirol verlegten Patienten wurden allerdings noch ohne Hilfe der Luftwaffe transportiert. „In der aktuellen Phase haben wir noch Ressourcen“, sagte Marc Kaufmann, der Covid-Einsatzleiter in Südtirol der Bild. Der Arzt bestätigte, dass bereits in der vorigen Woche auf Bitten des Krankenhauses Freising (Bayern) zwei Corona-Intensivpatienten aufgenommen worden waren.
Auch Kaufmann erinnerte daran, dass in der ersten Pandemiewelle 2020 die Nachbarländer Patienten aus Italien, auch aus Südtirol, übernommen hätten. „Uns wurde mehrmals geholfen in Österreich und Deutschland, und da wollen wir uns natürlich nicht verwehren in dieser Phase, wo wir helfen können.“