Von: luk
Bozen – Im Vergleich zu den Wintermonaten hat sich mit dem Abflachen der Corona-Pandemie in Südtirol auch der Druck auf die Krankenhäuser abgeschwächt. Derzeit (Stand 17. Juni) benötigen noch elf Corona-Patienten Hilfe in den Spitälern – zwei davon liegen auf den Intensivstationen. Einer von ihnen ist ein 48-jähriger Mann, bei dem die Delta-Variante nachgewiesen wurde.
Die Corona-Patienten sind auf die Krankenhäuser von Bozen, Brixen, Meran, Bruneck und Schlanders verteilt, fast alle jünger als 60 Jahre und haben eines gemeinsam: Sie sind nicht geimpft, wie die Tageszeitung Alto Adige vom Vize-Zuständigen für die Corona-Notlage, Patrick Franzoni, in Erfahrung gebracht hat.
Die meisten von ihnen würden ihre Entscheidung gegen die Impf-Spritze bereuuen, so Franzoni. Er ruft Unentschlossene dazu auf, sich Impfen zu lassen. Auch in Hinblick auf die noch ansteckendere indische Variante sei dies sehr wichtig. Zum eigenen Schutz, den man durch eine Impfung erwirbt, komme hinzu, dass man damit dazu beiträgt, die Pandemie zu bekämpfen, so Franzoni.
Auch der Generaldirektor des Sanitätswesens, Florian Zerzer, ruft zur Teilnahme an der Impfkampagne auf. Die Impfung könne zwar nicht zu 100 Prozent vor dem Virus schützen, doch zu 99 Prozent würde man nicht mit Covid-19 im Krankenhaus landen – man habe also keinen schweren Verlauf. Impfen ist für Zerzer damit auch eine Frage des Bürgersinns. Letztlich verhindere man damit einen weiteren Lockdown und Einschränkungen.
Derzeit wurde knapp 255.000 Südtirolern zumindest die erste Impfung verabreicht. Blickt man im Südtirol News-Impfbarometer auf die Impfquote nach Altersgruppen, muss man jedoch feststellen, dass sich auch viele höhere Semester noch nicht ihre Impfung abgeholt haben. Gerade jene Altersgruppen, die bekanntermaßen besonders gefährdet sind.
Mit Blick auf die Entwicklungen hinsichtlich der indischen- oder Delta-Variante zeigt sich der Sanitätsbetrieb besorgt. Bekanntlich wird derzeit vermehrt diese Virusvariante festgestellt.