Von: mk
Bozen – Pro-russische Hacker haben erneut den öffentlichen Nahverkehr in Italien ins Visier genommen. Mehrere Dienstleister und private Anbieter wurden attackiert – unter anderem auch die SAD in Südtirol.
Betroffen waren daneben die Betreibergesellschaft der Straßenbahn in Palermo AMAT, die neapolitanischen Verkehrsbetriebe ANM, das Transportkonsortium im Veneto, Nahverkehrsbetriebe auf Sardinien und in Siena sowie Trentino trasporti, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag.
Die Hackergruppe Noname hat sich auf Telegram zu den Cyberangriffen bekannt. Mit einer enormen Flut an Anfragen wurden die Webseiten der Betriebe lahmgelegt.
Die Attacken seien eine Reaktion auf die russenfeindlichen italienischen Behörden, erklärte die Gruppe. Zitiert wurde unter anderem eine Aussage beim Treffen von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit US-Präsidenten Joe Biden. Dort wurde erklärt, die italienische Unterstützung für die Ukraine sei ein „Schutz internationalen Rechts“.
Außerdem kritisierten die Hacker, dass der italienische Senat die Hungersnot in den 1930-er Jahren, die unter dem Begriff „Holodomor“ in die Geschichte eingegangen ist, als Genozid an der ukrainischen Bevölkerung anerkannt hat.