Von: mk
Sterzing – Mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko von Einbrüchen. Wie die Carabinieri vom Sterzinger Bezirkskommando erklären, haben sich Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren stets in der Zeit zwischen Herbst und Februar gehäuft. Aus diesem Grund bieten die Carabinieri den Bürgern ein paar nützliche Tipps, um ihre Häuser und Wohnungen sicherer zu machen, Bösewichte abzuschrecken und unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Einbrecher schlagen in der Regel dort zu, wo ihrer Meinung nach das Risiko gering ist, entdeckt zu werden: Das gilt vor allem für entlegenen Gegenden, wo sich alleinstehende Häuser oder Wohnungen befinden, die vorübergehend unbewohnt erscheinen.
Im letzten Jahr konzentrierten sich die registrierten Einbrüche im Wipptal auf Gebiete, die von der Brennerautobahn und gleichzeitig von der Brennerstaatsstraße leicht zugänglich sind. Dies betrifft die neben Sterzing auch die Ortschaften Gossensaß und Trens.
Wie die Carabinieri betonen, haben Diebe in diesen Gebieten die Möglichkeit, rasch die Flucht zu ergreifen. Einbrecher, die erwischt und der Gerichtsbarkeit überstellt wurden, stammten in der Regel nicht aus Südtirol, sondern kamen von außerhalb: Zumeist erreichen die Täter ihr Ziel mit einem schnellen Wagen und begehen einen längeren Zeitraum über zwei bis drei Wohnungseinbrüche in derselben Gegend. Anschließend flüchten sie in der Regel über die Autobahn und suchen sich darauf ein neues Zielgebiet.
Um das zu vermeiden, kann jeder einzelne Vorsichtsmaßnahmen treffen: Von grundlegender Bedeutung ist die Nachbarschaftshilfe, wobei jemand stets ein Auge auf die eigene Wohnung und auf die umliegenden Gebäude hat. Zudem empfehlen die Carabinieri, die einheitliche Notrufnummer 112 zu wählen, wenn man etwas Verdächtiges bemerkt. Das können beispielsweise unbekannte Personen sein, die zu Fuß unterwegs sind und das eigene Haus oder die umliegenden Häuser beobachten. In diesem Fall sollte man sich Details zur verdächtigen Person merken und – wenn möglich – ein Foto der Personen schießen. Hilfreich ist, sich auch das Kennzeichen des Autos, das verdächtige Person verwenden, schriftlich festzuhalten oder zu fotografieren.
Schutz bietet außerdem die Installation von Alarmanlagen, die gegebenenfalls mit der Notrufnummer 112 verbunden werden können. Die nötigen Online-Formulare, um diese Möglichkeit zu nutzen, findet man auf der Website www.carabinieri.it. Die Carabinieri raten auch, niemand über die Art der Allarmanlage, die man installiert hat, zu informieren. Dasselbe gilt für Tresore, die sich eventuell im Haus befinden.
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist eine gepanzerte Tür mit Guckloch und Sicherheitsschloss. Auch Installation einer Videoüberwachungsanlage schreckt potenzielle Einbrecher ab und könnte im Fall eines tatsächlichen Einbruchs hilfreich sein, die Täter schneller zu identifizieren. Empfehlenswert ist auch der Einsatz von Systemen, die die Anwesenheit von Personen im Haus erkennen, wie etwa Bewegungsmelder.
Falls man sich nicht in den eigenen vier Wänden aufhält, ist es ratsam, potentiellen Einbrechern die eigene Anwesenheit vorzutäuschen, z. B. indem man das Licht oder den Fernseher eingeschaltet lässt. Dafür kann man auch Timer und/oder Fernbedienungen, die über das Internet funktionieren, verwenden.
Obwohl es oft üblich ist, raten die Carabinieri außerdem dringend davon ab, am Schlüsselbund den eigenen Namen oder die eigene Adresse anzubringen. Im Fall eines Verlusts ermöglicht dies potenziellen Dieben, die dazugehörige Wohnungstür rasch zu finden.
Sofern man in einer Erdgeschosswohnung oder in einem Einfamilienhaus wohnt, ist es hilfreich, Gitter an den Fenstern anzubringen oder Fenster mit bruchsicherem Glas zu installieren: Bei fast allen Einbrüchen im vergangenen Jahr wurden Fenster von Häusern im Erdgeschoss eingeschlagen.
Zudem warnen die Carabinieri davor, zu vielen Leuten anzuvertrauen, wenn man über einen längeren Zeitraum abwesend ist und wann genau man in den Urlaub fährt. Urlaubsfotos in sozialen Medien sollte man erst veröffentlichen, wenn man wieder zu Hause ist.
Beliebte Verstecke für den Haustürschlüssel im Außenbereich, wie unter der Fußmatte oder im Blumentopf, sind keine sicheren Orte. Einbrecher kennen diese Verstecke nur zu gut und nutzen sie aus.
Außerdem sollte man Wertgegenstände nicht in Schränken, Schubladen, in Kleidung, im Inneren von Vasen, an Gemälden, in Betten oder unter Teppichen verstecken. Stattdessen empfehlen die Carabinieri Wertgegenstände wie Schmuck zu fotografieren. Dies kann beim Wiederauffinden von Diebesgut nützlich sein.
Sollte man bemerken, dass das eigene Haustürschloss irgendwelche Beschädigungen erkennbar sind oder die Haustür offen steht, ist es ratsam, das Haus nicht zu betreten und sofort die Notrufnummer 112 zu wählen. Sofern man die eigene Wohnung bereits betreten hat und feststellt, dass Einbrecher zugeschlagen haben, sollte man nichts berühren, sodass wichtige Beweise den Ermittlern erhalten bleiben, wie etwa Fingerabdrücke. Auch in diesem Fall ist es sehr wichtig, die Ordnungshüter sofort zu verständigen und auf deren Eintreffen zu warten.
Gleichzeitig weisen die Carabinieri daraufhin, dass in der dunklen Jahreszeit die Kontrollen verstärkt werden. Neben Streifenwagen, die in der Gegend patrouillieren, werden auch Verkehrskontrollen auf den wichtigsten Straßen durchgeführt.
Besonders Augenmerk wird auf Personen gelegt, die nicht aus der Gegend stammen und möglicherweise bereits einschlägig vorbestraft sind. Dabei führen die Carabinieri auch Kontrollen in Zivil durch, um Einbrecher möglicherweise auf frischer Tat zu ertappen. Ziel der Carabinieri ist es, die Sicherheit aller Bürger zu gewährleisten.
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