Von: mk
Innichen – Eine Verfolgungsjagd, Schüsse und zwei beinahe überfahrene Carabinieri – diese dramatischen Ereignisse sind Gegenstand einer Gerichtsverhandlung in Belluno gewesen. Angefangen hatte alles damit, dass zwei Männer mit einem BMW mit Kennzeichen von Bologna von Südtirol in Richtung Belluno gefahren waren und einen Kontrollposten der Carabinieri in Innichen ignoriert hatten.
Der Vorfall hat sich am 13. September 2013 abgespielt. Sowohl der Brunecker, der am Steuer saß, als auch der österreichische Beifahrer, der seinen Wohnsitz in Bozen hat, haben sich für ein verkürztes Verfahren entschieden.
Nachdem der Pkw an den Carabinieri vorbeigefahren, hatten die Ordnungshüter insgesamt acht Schüsse abgefeuert. Anschließend hatten sie die Verfolgung aufgenommen. Die beiden Männer waren damals festgenommen worden. Glücklicherweise wurde niemand ernsthaft verletzt.
Der zweite Termin der Verhandlung ist am 19. Juli festgesetzt worden. Dann werden auch die beiden Angeklagten zu Wort kommen. Zusätzliche Zeugen des Vorfalls gibt es keine. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern Widerstand gegen die Staatsgewalt vor.
Auch in Santo Stefano sollen die zwei Männer nicht auf das Stoppzeichen der Carabinieri reagiert haben. Auch ein Querbalken sei auf der Straße gestanden.
Medienberichten zufolge hätten die Männer zwar im ersten Moment angehalten. Doch als sie aussteigen sollten, legte der Lenker den Rückwärtsgang ein und drückte auf das Gaspedal. Das Ergebnis: Der BMW prallte gegen eine kleine Mauer und gegen die Dienstwagen der Carabinieri.
Der Lenker muss sich unter anderem auch wegen Trunkenheit am Steuer verantworten. Bei einem Alokoholtest, zu dem er damals aufgefordert wurde, lag das Ergebnis 1,46 Gramm pro Liter. Beim zweiten Atemstoß waren es immerhin noch 1,33 Gramm pro Liter.
Außerdem hatte er keinen Führerschein bei sich, da dieser ihm bereits im Februar 2009 vom Regierungskommissariat in Bozen entzogen worden war. Bei einer Untersuchung im Krankenhaus im Belluno soll außerdem der Konsum von Cannabis festgestellt worden sein. Außerdem droht den beiden Männern eine Schadenersatzforderung, da zwei Dienstwagen der Carabinieri – ein Fiat Bravo und ein Subaru Forester – beschädigt worden waren.
Der BMW, der einer dritten Person gehört, wurde beschlagnahmt. Im Juli wird auch ein Urteil erwartet.