Von: luk
Ein kurzer Tritt aufs Gas, ein Parkticket vergessen oder ein Schluck zu viel: Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte genau über die Verkehrsregeln Bescheid wissen. Gerade Urlauber sind oft nicht ganz mit den Regeln im jeweiligen Urlaubsland im Bilde. Darum gilt: Informieren – sonst drohen saftige Strafen, Fahrzeugbeschlagnahmung oder sogar Gefängnis.
Auch der ÖAMTC warnt: Unwissenheit schützt nicht vor Bußgeld. „Besonders für Fahranfänger oder bei Vergehen in der Nacht kann es richtig teuer werden“, sagt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner. Wer sich nicht vorbereitet, riskiert nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch ein massives Loch in der Urlaubskasse.
Alkohol am Steuer: Auto weg in Italien, Haft in Spanien
In Italien heißt es bei Alkohol am Steuer: Auto adé! Wird man mit 1,5 Promille oder mehr erwischt und ist als Fahrzeughalter registriert, kann das Auto beschlagnahmt werden. In Spanien drohen ab 1,2 Promille sogar bis zu drei Monate Haft. Schon ab 0,5 Promille wird’s in vielen Ländern teuer: In Deutschland und Spanien ab 500 Euro, in Italien ab 545 Euro.
Raserei in Skandinavien: Das teuerste Tempolimit Europas
Skandinavien zeigt bei Tempoverstößen wenig Gnade: Wer in Norwegen 20 km/h zu schnell fährt, zahlt mindestens 610 Euro. 50 km/h zu schnell? Macht 1.365 Euro Strafe – mindestens. In Schweden startet der Bußgeldkatalog ab 215 Euro. Auch in Italien kann es happig werden: 20 km/h zu schnell kosten 175 Euro, bei Nacht sogar rund ein Drittel mehr.
Falsch geparkt? Macht bis zu 390 Euro
Wer sein Auto einfach irgendwo abstellt, riskiert hohe Parkstrafen: Bis zu 200 Euro in Spanien, bis zu 390 Euro in Ungarn. Besonders tückisch: In Kroatien gibt es immer noch nachträgliche Forderungen – zum Teil Jahre später – weil kein Parkticket sichtbar war. Daher rät der ÖAMTC: Ticket fotografieren, Beleg aufbewahren – und das am besten fünf Jahre lang.
Handy, Gurt und Co.: Die Klassiker unter den Urlaubssünden
Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung? In Frankreich kostet das 135 Euro, in Italien 165 Euro, in Spanien bis zu 200 Euro. Auch beim Gurt hört der Spaß auf: In Spanien kostet das Nichtanschnallen mindestens 200 Euro, in Griechenland sogar 350 Euro.
Sparen mit Sofortzahlung
Gute Nachrichten für Schnellzahler: In vielen Ländern gibt’s satte Rabatte, wenn man die Strafe rasch begleicht. In Spanien wird bei Zahlung innerhalb von 20 Tagen die Strafe halbiert, in Italien gibt’s 30 Prozent Nachlass bei Zahlung binnen fünf Tagen. Achtung: Wer zu lange wartet, zahlt oft das Doppelte.
Nicht ignorieren – auch zu Hause
Ausländische Strafzettel einfach in der Schublade verschwinden lassen? Keine gute Idee. Innerhalb der EU können offene Strafen zwangsweise eingetrieben werden und spätestens bei der nächsten Wiedereinreise ins Urlaubsland kann’s ungemütlich werden.
Fazit: Wer mit dem Auto verreist, sollte sich rechtzeitig informieren, sonst endet der Urlaub schneller als geplant an der Kasse, beim Abschleppdienst oder im schlimmsten Fall vor Gericht.
Aktuell sind 9 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen