Von: mk
Bozen – In Südtirol bieten ihn private Kliniken und Ärzte bereits an, bald sollen die Hausärzte nachziehen. Die Rede ist vom Antigen-Schnelltest, der innerhalb von wenigen Minuten verrät, ob sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat. Auch bei der zweiten Testreihe im Tourismus wird er verwendet. Allerdings gibt es einen Haken.
Der Vorteil der neuen Antigen-Schnelltests liegt auf der Hand: Innerhalb von wenigen Minuten gibt es ein Ergebnis, was besonders jetzt im Herbst wichtig ist. Wird es kälter, haben viele Menschen einen Schnupfen oder bekommen die Grippe. Ähnliche Symptome begleiten allerdings auch eine Covid-19-Erkrankung. Gerade in solchen Fällen könnten Schnelltests Klarheit schaffen.
Das Problem ist allerdings deren Zuverlässigkeit.
Für die Ärzte geben die Antigen-Schnelltests lediglich eine Richtung vor. „Fällt der Antigen-Schnelltest negativ aus, wird nichts gemacht, ist er positiv, geht man zum PCR-Test“, erklärt Alexander Gardetto, der Sanitätsdirektor der Privatklinik Brixsana, in einem Radio-Interview.
Wissenschaftlern zufolge haben PCR-Tests eine deutlich höhere Sensitivität, die auch eine geringe Viruslast erkennen, obwohl die Personen gar nicht mehr infektiös sind. Schnelltests hätten hingegen das Potenzial gerade jene Personen herauszufischen, von denen ein hohes Ansteckungsrisiko ausgeht.
In Südtirol werden Antigen-Schnelltests nur als Ergänzung zum PCR-Test betrachtet.