Von: mk
Bozen – Im Jahr 2023 haben sich in Südtirol 2.209 Paare das Jawort gegeben, das sind fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Dies teilt das Landesstatistikinstitut ASTAT mit.
Die Eheschließungsrate liegt bei 4,3 Hochzeiten je 1.000 Einwohner und ist somit italienweit die höchste im regionalen Vergleich.
Mit einem Anteil von 74,1 Prozent überwiegen die standesamtlichen Eheschließungen gegenüber den kirchlichen Trauungen.
Im Bezugsjahr wurden zudem 31 gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften standesamtlich eingetragen.
2023 werden in Südtirol 2.209 Eheschließungen gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr sind 116 Paare weniger den Bund der Ehe eingegangen. Die Tendenz ist jedoch seit 20 Jahren steigend: Im Vergleich zu 2003 hat die Zahl der Eheschließungen um 16,3 Prozent zugenommen.
Der September ist der beliebteste Heiratsmonat
Der September ist auch im Jahr 2023 der beliebteste Monat für das Jawort (394 Eheschließungen). Knapp dahinter liegt der Juni mit 363 und der Mai mit 285 Trauungen. Der Jänner und der Februar, mit jeweils 53 und 75 Hochzeiten, sind nach wie vor die unbeliebtesten Heiratsmonate.
Zweitehen gehen zurück
2023 werden 473 Zweitehen geschlossen. Das entspricht einem Anteil von 21,4 Prozent an allen Hochzeiten, der im Vergleich zum Vorjahr (23,7 Prozent) etwas geringer ausfällt. Vor allem Männer trauen sich ein weiteres Mal (15,4 Prozent gegenüber 13,1 Prozent der Frauen).
Einer Zweitehe geht meist eine Scheidung voraus. Im Jahr 2023 gingen 176 geschiedene Männer (37,2 Prozent) den Bund der Ehe mit einer ledigen Frau ein, während in 27,1 Prozent der Fälle die Frau geschieden und der Mann ledig war.
Männer tendieren bis ins hohe Alter (über 60 Jahre) auch dazu, nach dem Tod der Ehefrau erneut zu heiraten, während Frauen eine Zweitehe vorwiegend zwischen 50 und 59 Jahren eingehen.
Es wird immer später geheiratet
Die Südtiroler Bevölkerung hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte von der Tradition, in jungen Jahren zu heiraten, abgewandt und schiebt den Hochzeitstermin immer weiter auf. Viele Paare warten bis zum Alter von Mitte bzw. Ende 30, um den Bund der Ehe einzugehen. Grund dafür könnten beispielsweise die hohen Kosten sein, die bei einer Hochzeitsfeier anfallen, aber auch die steigenden Wohnungs- und Lebenshaltungspreise. Weiters könnten sich die Prioritäten vieler Südtiroler und Südtirolerinnen in Richtung Studium oder berufliche Karriere verlagert haben.
Das durchschnittliche Alter des Bräutigams bei der Erstheirat liegt im Jahr 2023 bei 38,9 und jenes der Braut bei 36,4 Jahren. Im Vergleich zum Jahr 2003 sind die Brautleute circa fünf Jahre älter.
Auf gesamtstaatlicher Ebene ist das durchschnittliche Heiratsalter hingegen niedriger: 33,6 Jahre bei der Braut und 36,5 Jahre beim Bräutigam (2022).
Fast die Hälfte der volljährigen Südtiroler Bevölkerung ist verheiratet
Zum 31.12.2023 sind 440.134 volljährige Personen meldeamtlich eingetragen. Davon sind 179.953 (40,9 Prozent) ledig und 210.249 (47,8 Prozent) verheiratet bzw. leben in einer eingetragenen Partnerschaft.
Von den jungen Erwachsenen unter 40 Jahren sind 78,5 Prozent unverheiratet, während 20,8 Prozent das Wagnis der Ehe eingingen, und zwar anteilig mehr Frauen (25,5 Prozent) als Männer (16,4 Prozent). In den Alterskohorten ab 40 Jahren sind 55,8 Prozent der Frauen und 64,1 Prozent der Männer verheiratet.
Hochzeitstourismus boomt
Südtirol ist nach wie vor bei vielen Paaren aus dem Ausland sehr beliebt, um eine Hochzeit zu feiern. Bei 15,1 Prozent (333) der im Jahr 2023 in Südtirol geschlossenen Ehen hatten die Brautleute ihren Wohnsitz vor und nach der Trauung im Ausland, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Die beliebtesten Heiratsorte sind mit 72 Trauungen die Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, gefolgt von den Pustertaler Gemeinden (67).