Von: mk
Bozen – Es gibt Dienste im Sanitätsbetrieb, die der Öffentlichkeit weniger bekannt sind, ohne die jedoch kein gut funktionierendes Gesundheitswesen auskommt: Dazu gehört auch der betriebsweite Dienst für Strahlenphysik. Seit Anfang September leitet Nadia Oberhofer den Dienst als Direktorin.
Der Aufgabenbereich der Strahlenphysik ist – wie der Name vermuten lässt – alles, was im Sanitätsbetrieb mit Strahlung zusammenhängt. Das Arbeitsgebiet ist breit gefächert in einem multidisziplinären Umfeld: Medizinphysikerinnen und -physiker arbeiten eng mit röntgentechnischem Personal zusammen, um eine landesweit homogene und angemessene Strahlenexposition bei röntgendiagnostischen Untersuchungen sicherzustellen, von der Mammographie über die Computertomographie bis zu den Anwendungen im OP und in vielen Fachabteilungen. In der Strahlentherapie und der Nuklearmedizin wird gemeinsam mit fachärztlichem Personal die bestmögliche strahlentherapeutische Behandlung erarbeitet. Auch für die Sicherheit und den Strahlenschutz des Untersuchungspersonals zeichnet der Dienst für Strahlenphysik verantwortlich.
Planung und Sicherheit der Magnetresonanzanlagen sind weitere arbeitsintensive Bereiche, zudem der sichere Umgang mit Lasergeräten, die Überwachung der Radonexposition und vieles mehr. Ebenso gehören fachliche Stellungnahmen zu Neuankäufen oder Beurteilungen neuer Technologien mit Strahlenanwendung zum Aufgabengebiet eines Medizinphysikers.
Für die aus Lana stammende Nadia Oberhofer, Jahrgang 1965, ist die Medizinphysik ein faszinierendes Gebiet: „Meine Leidenschaft gehörte stets den Naturwissenschaften, auch das wissenschaftliche Arbeiten und die Teilnahme an internationalen Tagungen in diesem Bereich empfinde ich als sehr spannend. Übrigens: Medizinphysik ist ein zukunftsorientierter Beruf. Wer Interesse an einer Ausbildung zum Medizinphysiker hat, der kann sich gern bei uns im Dienst melden.“ Oberhofer studierte in Trient und Innsbruck Physik und spezialisierte sich in Bologna auf Medizinphysik, heute ist sie auch als Dozentin für die Fachausbildung an der Universität Padua tätig.
Generaldirektor Florian Zerzer gratuliert der neuen Direktorin: „Oberhofer kennt den landesweiten Bereich, den sie jetzt leitet, bestens. Sie kann auf eine große Erfahrung in dieser Branche zurückblicken. Mit ihr wird der Südtiroler Gesundheitsbetrieb sicher weiterhin über eine sichere und moderne Versorgung im Bereich Medizinphysik verfügen.“
Auch Sanitätsdirektor Josef Widmann freut sich über die Wahl: „Gerade für ein so hochspezifisches Fachgebiet wie es die Medizinphysik ist, braucht es eine nicht nur eine Expertise auf höchstem Niveau, sondern auch Kenntnisse in vielen anderen Bereichen – denn diese Fachbranche ist wie wenige andere mit sehr vielen anderen Abteilungen und Diensten vernetzt. Ich freue mich daher, dass mit Direktorin Oberhofer eine Leitung mit Kompetenz und Einsatz garantiert ist.“
Oberhofer lebt in Lana und ist Mutter von zwei Kindern. Ihr Arbeitsplatz ist am Krankenhaus Bozen, von dort aus leitet sie den Dienst für Strahlenphysik des gesamten Sanitätsbetriebes.