Von: mk
Bozen – Nach einer mehr als zweimonatigen Zwangspause aufgrund der Coronavirus-Krise nimmt der „Wünschewagen“ am 1. Juni wieder Fahrt auf und erfüllt schwerkranken Menschen (letzte) Herzenswünsche. Das besondere Gemeinschaftsprojekt von Weißem Kreuz und diözesaner Caritas gibt es nun schon seit über zwei Jahren. Seitdem wurden mit dem „Wünschewagen“ insgesamt 73 Herzenswünsche erfüllt und 14.776 Kilometer zurückgelegt.
„Wir sind froh, dass der Wünschewagen wieder auf Fahrt gehen kann. Er ist sehr beliebt und leistet gerade in dieser schwierigen Lebensphase für Schwerkranke und ihre Angehörigen einen unschätzbaren Dienst“, betonen Weiß-Kreuz-Präsidentin Barbara Siri und Caritas-Direktor Paolo Valente. Dies belegen auch die Zahlen des vergangenen Wünschewagen-Jahres, dem zweiten seit seinem Bestehen.
„Unser Wünschewagen-Team hat im Vorjahr 40 Herzenswünsche erfüllt“, blickt Präsidentin Siri zurück, „das sind 7 mehr als im Jahr davor. Das Alter unserer Fahrgäste reichte von 35 bis 100 Jahren.“ Ein großer Teil der Fahrten führte zu Wunschzielen innerhalb Südtirols; einige gingen in das Triveneto. Die Fahrgäste wünschten sich beispielsweise die Teilnahme an einem Familienfest, Ausflüge in die Natur und ein (letztes) Wiedersehen mit Verwandten und Freunden. „Dabei wurden 11.446 Wunschkilometer zurückgelegt auf einem Weg, der für niemanden leicht ist, gemeinsam aber zu einem unvergesslichen Erlebnis wird“, unterstreicht Caritas-Direktor Paolo Valente die Bedeutung besonderer Wünsche in der letzten Lebensphase.
Einen Dank richten die beiden Verantwortungsträger an die 40 Wunscherfüller, die zu einem großen Teil auch zum Weißen Kreuz oder zur Caritas-Hospizbewegung gehören; sie sind allesamt Profis im Umgang mit Menschen. „Ohne ihren ehrenamtlichen Einsatz könnte der Wünschewagen keinen Meter bewegt werden“, betont Siri. „Die Hardware, das Fahrzeug, können Caritas und Weißes Kreuz zur Verfügung stellen, die Software aber sind die Freiwilligen, sie sind das Herzstück des Ganzen. Ihre Mitarbeit kommt von Herzen.“ Ihr unbezahlbarer Einsatz sei der Motor dieses Erfolgsprojekts. „Neun Wunscherfüller sind 2019 neu dazugekommen“, sagt Valente. „Die Vergrößerung des Teams war nötig, um der steigenden Wunschfahrten-Nachfrage Rechnung tragen zu können.“
Darüber hinaus wurde das Wünschewagen-Projekt im Vorjahr 26 Mal öffentlich vorgestellt. Die 84.224 Euro an Spenden, die 2019 eingegangen sind, zeigen außerdem, dass dieser Dienst in Südtirol gut ankommt und geschätzt wird. „Wir brauchen auch weiterhin die finanzielle Hilfe der Südtiroler, um den Wünschewagen betreiben zu können“, betonen Barbara Siri und Paolo Valente. „Denn den Fahrgästen und ihren Angehörigen wird und soll eine Fahrt keinen Cent kosten. Und egal wie groß die Spende ist, jeder Cent ist wertvoll: Bei 20.000 Euro lag im Vorjahr die größte Spende, die kleinste betrug 20 Euro. Allen Spendern sagen wir dafür ein herzliches Dankeschön!“
Infos zum Wünschewagen gibt es auf www.wuenschewagen.it