Von: mk
Bozen – Das Landesinstitut für Statistik ASTAT teilt mit, dass im Jahr 2023 in Südtirol 16.693 Straftaten von den Polizeikräften bei der Gerichtsbehörde angezeigt worden sind. Dies entspricht einem Plus von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
7.198 Tatverdächtige wurden gemeldet. Während Diebstähle abgenommen haben (-6,8 Prozent), wurde eine Zunahme der sogenannten „Bluttaten“ (+28 Prozent) verzeichnet.
Die Zahl der Straftaten je 1.000 Einwohner ist in Südtirol (31,3 je 1.000 Einwohner) und Italien (39,7) gegenüber 2022 gestiegen, im Trentino hingegen leicht gesunken (26,6).
Rückgang der Diebstähle
Die häufigste Art von Straftaten sind die Diebstähle (7.043 Anzeigen bzw. 42,2 Prozent aller Straftaten). Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent gesunken. Abgenommen haben vor allem die mit besonderer Geschicklichkeit begangenen Diebstähle (-23,7 Prozent), während bei den Ladendiebstählen, der zweithäufigsten Art der Diebstähle, ein geringerer Rückgang zu verzeichnen ist (-2,7 Prozent). Die Zahl der Wohnungseinbrüche, die 14,9 Prozent aller Diebstähle ausmachen, steigt um 4,2 Prozent.
Die Fälle von Raub nehmen 2023 insgesamt leicht zu (+1,7 Prozent im Vergleich zu 2022), obwohl das Phänomen weit weniger verbreitet ist als andere Arten von Straftaten. Es steigt vor allem die Zahl der Raubüberfälle in Geschäften und Kaufhäusern (+37,0 Prozent), während die Fälle auf öffentlichem Grund abnehmen (-10,3 Prozent).
Deutlich mehr Bluttaten
Zugenommen haben zudem die Fälle von Cyberkriminalität (+21,2 Prozent) und Sachbeschädigungen (+19,7 Prozent). Die sogenannten „Bluttaten“, zu denen vorsätzliche und fahrlässige Tötung, versuchter Mord, Schläge, vorsätzliche Körperverletzung und Sexualverbrechen gehören, verzeichnen 1.074 Anzeigen und sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen (+28,0 Prozent)
Fast ein Drittel der Anzeigen, die im Jahr 2023 von den Polizeikräften erstattet wurden, betrifft Straftaten, deren Tatverdächtige innerhalb desselben Jahres ermittelt wurden (5.482 Anzeigen bzw. 32,8 Prozent aller Anzeigen). Zusätzlich wurden 2023 die Tatverdächtigen von 643 der in den Vorjahren angezeigten Straftaten ermittelt, weniger als 2022 (735 Straftaten).
Anteil der Minderjährigen
2023 wurden insgesamt 7.198 Tatverdächtige von den Polizeikräften angezeigt, angehalten oder festgenommen. Im Vergleich zu 2022 bleibt der Wert nahezu unverändert. 15,7 Prozent aller Tatverdächtigen haben Diebstähle verübt.
Die Zahl der Tatverdächtigen der „Bluttaten“ ist im Vergleich zu 2022 gesunken (von 808 auf 775), ebenso jene der Tatverdächtigen der Drogendelikte (-21,7 Prozent von 552 auf 432). Auch Hehlerei (von 287 auf 227) und Bedrohungen (von 438 auf 399) sind rückläufig. Die Zahl der Tatverdächtigen von Sachbeschädigungen und Raub steigen hingegen (+28,0 Prozent und +10,7 Prozent).
Insgesamt sind 448 minderjährige Tatverdächtige gemeldet worden (6,2 % aller Tatverdächtigen). Die absolute Zahl sowie der prozentuelle Anteil sind gegenüber dem Vorjahr (497 Anzeigen bzw. 6,9 % des Gesamtwertes) gesunken.
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