Österreich und Italien haben Planung längst abgeschlossen

Deutschland gerät ins Stocken: Verzögerungen beim Brennerzulauf

Sonntag, 22. Dezember 2024 | 08:36 Uhr

Von: fra

Die Planungen für die Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel (BBT) kommen erneut nicht voran. Eine Entscheidung des Bundestags über den Trassenvorschlag der Deutschen Bahn wird vermutlich erst nach den vorgezogenen Neuwahlen fallen. Dies bedeutet eine weitere Verzögerung bei einem der zentralen Bahnprojekte Europas. Der SPD-Verkehrsexperte Christian Schreider, Mitglied des Verkehrsausschusses, bestätigte, dass die Abstimmung über die Strecke in der laufenden Legislaturperiode höchstwahrscheinlich nicht mehr stattfinden wird.

Auch das Verkehrsministerium in Bayern teilt diese Einschätzung. “Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich der Bundestag erst in der nächsten Legislaturperiode mit dem Vorschlag der Deutschen Bahn befassen wird”, so Schreider. Der 55 Kilometer lange Brennerbasistunnel soll nach bisherigen Plänen im Jahr 2032 in Betrieb gehen. Damit die volle Kapazität genutzt werden kann, ist jedoch ein Ausbau der Zulaufstrecke durch das bayerische Inntal erforderlich.

Deutschland hinkt hinter Österreich und Italien hinterher

Während Österreich und Italien ihre Planungen für die Zulaufstrecken zum Tunnel längst abgeschlossen haben, gibt es in Deutschland noch keine verbindliche Planung für die etwa 50 Kilometer lange Trasse. Der Bau des Tunnels wurde bereits 2004 beschlossen, und 2012 einigten sich Deutschland und Österreich auf die gemeinsame Planung der nördlichen Zulaufstrecke.

Die CSU unterstützte das Projekt anfangs vehement. Doch aufgrund des Widerstands von Bürgerinitiativen im Inntal stagnierte die Planung während der Amtszeit der vier CSU-Bundesverkehrsminister zwischen 2009 und 2021. Der Fortschritt blieb minimal, und die Verzögerungen setzen sich bis heute fort.

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