Von: mk
Bozen – Die Bozner Finanzpolizei hat fünf deutsche Staatsbürger wegen illegalen Goldhandels angezeigt.
Die Ermittler sind im Rahmen großflächiger Kontrollen auf die Machenschaften aufmerksam geworden. Mit Plakaten und Flugzetteln war massiv Werbung für ein Event in einem Bozner Hotel betrieben worden. Die Organisatoren erklärten sich den Ankündigungen zufolge bereit, Wertgegenstände aus Gold und Silber, aber auch Pelzmäntel und Antiquitäten zu für Interessierte überaus vorteilhaften Preisen zu erwerben.
Als die Finanzpolizisten das Hotel aufsuchten, staunten sie nicht schlecht: Vor ihnen tat sich ein regelrechter Umschlagumschlagplatz auf, wobei die fünf Ausländer äußerst professionell vorgingen. Während einige von ihnen interessierte Gäste in Empfang nahmen, schätzten die anderen mithilfe von Präzisionswaagen und Monokeln den Wert der Waren, die zum Verkauf angeboten wurden. Schließlich wurden die vereinbarten Beträge ausbezahlt.
Zu dumm nur, dass den Ermittlern zufolge zumindest einige der Voraussetzungen nicht stimmten. Die Finanzpolizei hat insgesamt 220 Gramm Gold und Silber beschlagnahmt. Dazu kommen ein komplettes Set an Besteck aus Silber, aber auch Armbänder, Broschen und Ketten aus Gold und Silber sowie die Präzisionswaagen, die benutzt wurden.
Für die Betroffenen gilt bislang die Unschuldsvermutung. In Italien ist der Kauf von Goldschmuck nur jenen gestattet, die über eine eigene Ermächtigung verfügen und in ein entsprechendes Register eingetragen sind.
Wie es die Regeln zur Bekämpfung von Geldwäsche und Hehlerei vorsehen, müssen die Händler in der Lage sein, einen Kunden bei Bedarf unmittelbar zu identifizieren. Außerdem sind Barzahlungen über 500 Euro verboten und es muss ein Formular zur Beschreibung samt Foto des Wertgegenstands ausgefüllt werden.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Finanzpolizei wegen eines ähnlichen Falls acht Ausländer angezeigt. Auch damals war Schmuck aus Gold und Silber beschlagnahmt worden.