88-Jährige wegen Fahrerflucht unter Verdacht

Die Frau, die nicht anhielt

Dienstag, 25. Februar 2025 | 09:28 Uhr

Von: luk

Bozen – In Bozen ereignete sich am Montagmorgen ein schwerer Unfall mit Fahrerflucht. Eine 88-jährige Frau überfuhr eine 23-jährige Studentin auf einem Zebrastreifen in der Nähe des Landhauses 8 und beging anschließend Fahrerflucht.

Der Vorfall geschah gegen 9.30 Uhr in der Rittner Straße. Die junge Frau aus Franzensfeste mit venezolanischen Wurzeln wollte gerade die Straße überqueren, als sie von einer herannahenden Audi A3 erfasst wurde. Sie prallte auf die Motorhaube und stürzte auf den Asphalt. Anstatt anzuhalten, auszusteigen und zu helfen, startete die Fahrerin ihr Auto erneut und touchierte die am Boden liegende Studentin ein weiteres Mal mit dem Stoßfänger. Danach flüchtete sie in Richtung Verdiplatz.

Die Verletzte blieb mit einem Gesichts- und mehreren Körpertraumata auf der Straße liegen. Passanten eilten ihr zu Hilfe. Rettungskräfte der Weißen Kreuzes und die Stadtpolizei waren innerhalb weniger Minuten vor Ort. Das Unfallopfer wurde laut den Behörden ins Krankenhaus gebracht, war jedoch die ganze Zeit über bei Bewusstsein.

Die Polizei leitete sofort Ermittlungen ein. Dank der Überwachungskameras in der Umgebung konnte das Fahrzeug schnell identifiziert werden. Die Nummernschilder führten schließlich zur Besitzerin – der 88-jährigen Fahrerin. Doch anstatt sich bei den Behörden zu melden, blieb sie zunächst spurlos verschwunden.

Am Nachmittag wurde eine Fahndung eingeleitet, an der auch die Staatspolizei und die Carabinieri beteiligt waren. Gegen 15.30 Uhr wurde das gesuchte Fahrzeug schließlich in der Brennerstraße gesichtet. Die betagte Fahrerin war auf dem Heimweg, als wäre nichts geschehen. Sie wurde gestoppt, identifiziert und zum Polizeipräsidium gebracht.

Trotz erdrückender Beweise – darunter Videoaufnahmen und Zeugenaussagen – stritt die Frau jede Schuld ab und versuchte sich mit wechselnden Ausreden zu rechtfertigen. Dennoch wurde sie wegen Fahrerflucht und unterlassener Hilfeleistung angezeigt. Die Konsequenzen könnten drastisch sein: Eine Verurteilung könnte eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren sowie den Entzug ihrer Fahrerlaubnis zur Folge haben. Der 88-Jährigen wurde der Führerschein erst vor wenigen Monaten verlängert.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 25 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen