Von: mk
Bozen – Quästor Paolo Sartori hat die Lizenz der Bar „Salinas Lounge Café“ in der Goethe-Straße in Bozen vorübergehend aufgehoben und eine 30-tägige Sperre angeordnet. Grund dafür sind schwerwiegende Probleme in Zusammenhang mit der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.
Immer wieder hatten sich Anrainer an die Polizei gewandt. Neben zu lauter Musik zehrte auch das ungesittete Verhalten vieler Gäste an den Nerven. Dass das Lokal immer wieder auch von Vorbestraften aufgesucht wurde, löste Beunruhigung aus. Immer wieder mussten die Ordnungshüter aufgrund bedenklicher Zwischenfälle einschreiten.
Die Situation eskalierte völlig vor zwei Abenden, als eine Polizeistreife zur Bar geschickt wurde – wiederum wegen Ruhestörung. Bei Eintreffen der Beamten herrschte im Lokal ein chaotisches Durcheinander: Neben überfüllten Räumlichkeiten war die Musik ohrenbetäubend. Die zulässige Höchstzahl an Personen, die sich im Lokal aufhalten dürfen, war offenbar überschritten worden.
Sowohl der DJ als auch eine Baristin zeigten sich unkooperativ und verhöhnten die Beamten. Die Aufforderungen der Polizei, die Musik leiser zu stellen und die erforderlichen Lizenzen vorzulegen, wurden ignoriert. Stattdessen zeigte der DJ den Polizisten die kalte Schulter und bediente weiterhin die Regler am Mischpult, während die Baristin auf provokante Weise fortfuhr, allen möglichen Besuchern Getränke auszuschenken. Währenddessen heizten betrunkene Gäste die Stimmung weiter an und beleidigten die Polizisten.
Der Inhaber des Lokals, der 39-jährige Pakistaner S. H. M., der bereits wegen Straftaten wie Wohnungseinbruch, Körperverletzung, Bedrohung, Stalking, häuslicher Gewalt, schwerer sexueller Gewalt und Körperverletzung aktenkundig ist, traf erst nach mehrmaligen Aufforderungen der Polizisten ein. Anschließend veranlasste er, dass die Lautstärke der Musik leicht reduziert wurde. Die Feindseligkeit der Gäste nahm jedoch weiter zu, sodass die Polizisten ihrer Pflicht nicht nachkommen konnten.
Bereits am 17. Jänner hatte der Polizeipräsident den Betreiber der Bar formell verwarnt und zur Einhaltung der öffentlichen Ordnung aufgefordert. Die Maßnahme blieb jedoch wirkungslos. In den vergangenen Wochen war das Lokal mehrfach Schauplatz von Polizeieinsätzen, darunter auch wegen Drogenhandels und Gewalttaten.
Nun hat der Quästor Konsequenzen gezogen: Die Verhaltensweisen des Betreibers und seiner Angestellten werden strafrechtlich geprüft.
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