Stößt auf große Kritik

Die Tricks der Scientology-Kirche

Samstag, 08. Februar 2025 | 08:01 Uhr

Von: red

Die Scientology-Kirche, gegründet von L. Ron Hubbard in den 1950er Jahren, ist bekannt für ihre umstrittene Philosophie und ihren globalen Einfluss. Die Organisation hat in den letzten Jahren ihre Medienpräsenz verstärkt, besonders durch das Scientology Network, das 24 Stunden sendet. Trotz dieser Expansion bleibt Scientology weltweit eine der am meisten kritisierten religiösen Bewegungen.

Was ist Scientology?

Scientology wurde 1954 von L. Ron Hubbard gegründet und basiert auf der Lehre der Dianetik. Diese Philosophie geht davon aus, dass der Mensch ein unsterbliches spirituelles Wesen ist, der Thetan, der im Laufe vieler Leben immer wieder neu geboren wird. Die Philosophie besagt, dass der Thetan durch verschiedene Erfahrungen, besonders negative oder traumatische, in jedem Leben belastet wird. Diese belastenden Erfahrungen werden als „Engramme“ bezeichnet – geistige Blockaden, die vom wahren Potenzial abhalten.

Die Praktiken der Kirche zielen darauf ab, den Thetan zu befreien, indem er diese Engramme durch den sogenannten Auditing-Prozess aus seinem Bewusstsein entfernt. Hierbei arbeitet ein ausgebildeter Auditor mit dem Mitglied zusammen, um tief verborgene, traumatische Erinnerungen ans Licht zu bringen und zu verarbeiten. Dieser Prozess soll helfen, spirituelle Klarheit und Freiheit zu erreichen.

Mitgliederzahlen und Expansion

Laut eigenen Angaben hat die Scientology-Kirche weltweit etwa sieben Millionen Mitglieder. Kritiker schätzen die Zahl jedoch auf nur 35.000 bis 50.000. In Deutschland liegt die Zahl laut dem Verfassungsschutzbericht 2022 bei etwa 3.600 Mitgliedern, mit stärkeren Präsenz in Städten wie München, Stuttgart und Hamburg.

Die Kirche hat durch ihre Expansion in neue Kirchen und ihre Medienpräsenz weiterhin neue Anhänger gewonnen. Besonders in den USA ist Scientology gut vernetzt, während der Einfluss in Europa, vor allem in Deutschland, begrenzt bleibt.

Prominente Anhänger und öffentliche Wahrnehmung

Bekannte Persönlichkeiten wie Tom Cruise und John Travolta haben der Kirche zu einer größeren Sichtbarkeit verholfen. Ihre Unterstützung hat jedoch auch zu Kontroversen geführt. Die enge Verbindung von Hollywood und Scientology wird oft als elitär und sektenähnlich wahrgenommen.

Die Kirche sieht sich immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, darunter finanzielle Ausbeutung, psychologische Manipulation und ein autoritäres Führungssystem. Ehemalige Mitglieder berichten von Zwang und Unterdrückung. Besonders die Behandlung von Aussteigern und Frauen wird regelmäßig kritisiert.

Scientology bleibt trotz des angebliche Wachstums und der globalen Medienpräsenz eine umstrittene Organisation, die sowohl Anhänger als auch Kritiker gleichermaßen mobilisiert. Ihre Philosophie und Praktiken werfen weiterhin Fragen auf.

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