Beratung und neue Unterstützungsangebote

Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt setzt auf Unterstützung

Sonntag, 17. November 2024 | 09:17 Uhr

Von: fra

Bozen – Das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Südtirols Vereine mit umfassender Beratung und Unterstützung zu begleiten. Ziel ist es, die ehrenamtliche Arbeit im Land nachhaltig zu fördern und auf die aktuellen Herausforderungen einzugehen. Dabei steht nicht nur den Mitgliedsvereinen, sondern auch Nicht-Mitgliedern ein vielfältiges Beratungsangebot zur Verfügung, das ab 2025 um neue Leistungen erweitert wird. Vor Kurzem trafen sich rund 100 Vertreter der Vereine zur DZE-Mitgliederversammlung in Bozen.

Das Dienstleistungszentrum wurde 2017 von 28 Vereinigungen und Organisationen des Südtiroler Ehrenamtes gegründet, seit Februar 2019 ist es operativ. Heute hat das DZE 433 Mitglieder. Dazu zählen große Vereine wie Schützenbund, Verband der Südtiroler Musikkapellen und Weißes Kreuz ebenso wie etwa die Domschatzkammer Bozen und der Verschönerungsverein Auer. Weitere 27 Vereine werden als Förderkreis geführt.

Bei der Mitgliederversammlung unterstrich DZE-Direktor Ulrich Seitz, dass man ein Beratungsangebot von 360 Grad anpeile – und das nicht nur für die Mitgliedsvereine, sondern auch für Nicht-Mitglieder. “Wir bieten auch immer mehr Online-Beratung an”, so Seitz. Ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit liegt auf der Unterstützung der Vereine bei bürokratischen Anforderungen, wie etwa der verpflichtenden Einführung einer Mehrwertsteuernummer für bestimmte Leistungen ab 2025. Zudem wird ein spezieller Schalter eingerichtet, an dem Fragen zu Urheberrechten und Autorengebühren geklärt werden können. Das Dienstleistungszentrum stellt einen Expertenpool bereit, der in Bereichen wie Steuerrecht, Öffentlichkeitsarbeit und Personalverwaltung kompetent zur Seite steht.

Neben der klassischen Beratung setzt das Zentrum zunehmend auf digitale Lösungen, um berufstätigen Ehrenamtlichen den Zugang zu erleichtern. Im Jahr 2025 stehen dem DZE rund 490.000 Euro für die Beratungstätigkeit zur Verfügung. Dazu kommen Mitgliederbeiträge, Hilfe durch Spenden und Entgelte für Dienstleistungen. Ergänzend bemüht sich das Dienstleistungszentrum um neue Finanzierungsquellen, beispielsweise durch europäische Fördermittel oder private Stiftungen. Spezialisierte Unterstützung beim Einreichen solcher Ansuchen gehört ebenfalls zum erweiterten Serviceangebot.

Wirtschaftsberater Thomas Girotto legte den Vereinen ans Herz, die Mitgliederlisten aktuell zu halten und für die Einzahlung der Mitgliedsbeiträge Termine vorzusehen, um so einen besseren Überblick zu haben. Es soll im Jahr 2025 zusätzliche konkrete Hilfestellungen auch über Tools für die Verarbeitung von Daten bei der Bilanzhinterlegung bei den Vereinen geben.

Mit einem Jahresbudget von knapp einer halben Million Euro und wachsender Mitgliederzahl sieht sich das Zentrum gut aufgestellt, um auch langfristig eine tragende Rolle für Südtirols Ehrenamt zu spielen. Eine Reform der Wahlordnung soll ab 2025 sicherstellen, dass der Vorstand des Zentrums die Vereinslandschaft des Landes noch besser widerspiegelt.

Bezirk: Bozen

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