Gleichgewicht zwischen Natur und Tourismus

Dolomiten ächzen unter Massentourismus

Dienstag, 27. August 2024 | 07:01 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Der steigende Tourismus in den Dolomiten und Alpen hat alarmierende Auswirkungen auf die Umwelt und das soziale Gefüge in den Bergregionen. Hüttenwirte und Naturschützer schlagen Alarm, da immer mehr Besucher die Bergregionen stürmen und dabei oft rücksichtslose Verhaltensweisen an den Tag legen. Müllberge, unerlaubtes Campieren und das Baden in geschützten Bergseen belasten die Natur stark. Martin Riz, Hüttenwirt der Antermoia-Hütte, berichtet von zunehmenden Respektlosigkeiten und appelliert an die Touristen, die Berge mit mehr Achtsamkeit zu genießen.

Ein wachsendes Problem

Die Dolomiten und Tirol stehen besonders im Fokus der Kritik. Die Natur, die einst als ruhiger Rückzugsort galt, wird zunehmend von Massentourismus überrannt, was zu einer starken Umweltbelastung führt. Neben den ökologischen Folgen sehen sich die Hüttenwirte auch mit einem sozialen Problem konfrontiert: Viele Besucher ignorieren grundlegende Regeln, lassen Müll zurück und gefährden die empfindlichen Ökosysteme der Region.

Rufe nach strikten Maßnahmen

Berühmte Persönlichkeiten wie Reinhold Messner und der ehemalige Ski-Star, Felix Neureuther warnen eindringlich vor den Folgen dieser Entwicklung. Messner, der als eine der Ikonen des Bergsteigens gilt, fordert drastische Maßnahmen, um die Natur zu schützen. Er spricht sich für die Einführung von Gebühren für die Nutzung von Bergpässen und strengere Kontrollen aus, um den Zustrom zu regulieren und die Belastung zu verringern. “Es geht nicht darum, die Menschen aus den Bergen fernzuhalten, sondern darum, sie verantwortungsvoll zu lenken,” betont er.

Tourismus und Natur: Ein schwieriges Gleichgewicht

Auch in Deutschland und Österreich wird der Umgang mit dem steigenden Besucherandrang in den Alpen immer kritischer diskutiert. Besonders in Anbetracht der bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo wird die Notwendigkeit einer nachhaltigen Tourismusstrategie immer dringlicher. Felix Neureuther warnt in einer aktuellen Dokumentation vor den Konsequenzen des unkontrollierten Tourismus und plädiert für den Schutz der alpinen Kultur und Natur. „Die Faszination der Berge darf nicht den kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen geopfert werden,“ sagt Neureuther.

Hoffnung auf Veränderung

Die Forderungen nach einem Umdenken in Bezug auf den Umgang mit den Alpen werden immer lauter. Ein verantwortungsvoller Tourismus, der die einzigartige Landschaft der Berge respektiert und schützt, könnte die Lösung sein, um die Alpen für kommende Generationen zu bewahren. Doch dies erfordert nicht nur Maßnahmen von Politik und Tourismusindustrie, sondern auch ein Umdenken bei den Besuchern selbst. Nur so können die Alpen als Natur- und Erholungsraum langfristig erhalten bleiben.

Quelle. Merku

Bezirk: Pustertal, Salten/Schlern

Kommentare

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36 Kommentare auf "Dolomiten ächzen unter Massentourismus"


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horst777
horst777
Tratscher
5 h 25 Min

Das von den touristikern angestrebte Paradies beruht auf der Ausschlachtung und Entfremdung der einheimischen Bevölkerung und Natur. Leider hat man s auch heuer wieder 67.000.000 € für IDM Kampagnen bereitgestellt. Warum?

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
4 h 21 Min

@horst777 Dai, dai, es seids ober wirklich ett gonz 100 🙂

Doolin
Doolin
Kinig
5 h 33 Min

…HGV sagt, wir haben noch viel zu wenig, deshalb macht der eigentlich aufgelöste IDM weiterhin Werbung mit unseren Steuergeldern und Gröden holt noch Ski WM her…

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
4 h 22 Min

@Doolin Dai, dai, es seids ober wirklich ett gonz 100 🙂

Madmax
Madmax
Grünschnabel
5 h 16 Min

Will man Menschen den Zutritt zu unseren Bergen und unserer Natur verbieten? Hoffe das ist nicht möglich!! Die Berge gehören allen Menschen!

gogogirl
gogogirl
Superredner
3 h 59 Min

@Madmax, Betonung auf alle,nicht nur piefke,es kann doch nicht sein das Einheimische daheim bleiben um nicht schon bei der Hinfahrt schon im Stau zu stehen,da man die Öffis ja auch nicht benutzen kann , weil überfüllt von gratis fahrenden Touris um danach im Gänsemarsch zu wandern

oli.
oli.
Kinig
2 h 4 Min

@gogogirl, wir waren seit 25 Jahren nicht mehr in den Bergen in Südtirol. Es ist uns einfach zu voll , zu teuer , zu viele Touristen. Wir gehen 1 Tag Raum Bozen Freunde besuchen, gleich wieder zurück zum Gardasee oder weiter an die Adria.
Man sollte mal überlegen wer,was alles an der Industrie Tourismus verdient , seinen Job hat , direkt oder indirekt.

GANZ OHNE GEHT ES NICHT.

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
4 h 22 Min

Und wieder kommt der tägliche negative Artikel über den Tourismus in Südtirol und die Katastrophen die er auslöst. Also, wenn ihr mich fragt: hier ist tatsächlich eine Destruktionskampagne seitens der lokalen Medien im Gange – keine Ahnung warum und von wem initiiert und gesteuert. Es ist aber inzwischen so was von auffällig…

info
info
Universalgelehrter
2 h 55 Min

Wer sich darüber wundert, hat in den vergangenen Jahren den wachsenden Unmut der Bevölkerung schlicht übersehen. Das ist keine Kampagne, da machen sich Menschen Gehör, die sich zunehmend ausgeschlossen fühlen oder tatsächlich werden. Dies wird sicher auch durch andere Probleme verstärkt, aber die Tourismuswirtschaft ist offensichtlich

Hustinettenbaer
2 h 41 Min

@Dolomiticus
Ob das eine Kampagne ist ?
Eher nicht.
“Overtourismus” bringt Quote, wie andere Schnappatmungs-Themen.

Do Vintila
Do Vintila
Neuling
4 h 29 Min

Sollte das IDM nicht der Vergangenheit angehören ?

Doolin
Doolin
Kinig
4 h 20 Min

…ja!…

Gitti
Gitti
Grünschnabel
4 h 41 Min

höchste Zeit, dass sich in den überlasteten Gebieten etwas ändert…. für die Einheimischen nimmer tragbar…. Sexten, Gadertal, Villnöss, Gröden….für den einheimischen eine Plage

Singer1
Singer1
Grünschnabel
4 h 48 Min

Ja genau diese Gelder die in die Werbung gesteckt wird sollen für die Einheimischen genutzt werden. Wie Messner meint eine Maut für Pass strassen einzuführen sollte für alle Bergstrassen gemacht werden, aber nur für nicht Südtiroler, also für Urlauber. Der Einheimische Südtiroler muss weiterhin das Recht besitzen seine Berge zu nutzen ohne dafür bezahlen zu müssen.
Das wäre eine Schweinerei in der eigenen Heimat zahlen um sich am Wochenende irgendwo zu erholen von den täglichen Strapazen des Lebens.

Consus
Consus
Neuling
3 h 38 Min
@singer das wird so nicht ganz möglich sein. entweder eine Maut, die es ohne Zweifel in den Hotspots braucht, für alle oder eben für niemanden. aber dass es nur für nicht Südtiroler einer Maut geben soll ist Blödsinn. 1. kann man es nicht kontrollieren ohne lange Wartezeiten da ja jedes Fahrzeug und jeder Insasse kontrolliert werden müsste. 2. ein Beispiel ich habe mir am Wochenende das Trainingsspiel der Foxes in Corvara angesehen und bin über das Grödner Joch gefahren da ich Verwandtschaft aus Österreich dabei hatte und ihnen die schöne Gegend zeigen wollte. es war mega Verkehr und ich war… Weiterlesen »
N. G.
N. G.
Kinig
3 h 3 Min

Und immer wieder dir selbe unsinnige Forderung. Sie ist sinnlos denn die Touristen kämen trotzdem und es wird eigentlich nur mehr Geld verdient. Meinst du denn weil 30€ ider gar 200€ für dich persönlich zu viel wären ist es Touristen zu viel? Das kalkulieren die einfach in die Urlabskasse und gut ist. Ob jetzt 2500 oder 2700 ist da egal.

krokodilstraene
2 h 41 Min

Insofern ergibt sich die Frage, wie die eigene Heimat abgegrenzt werden soll…
Sollte ein Pusterer in Passeier bezahlen oder freie Fahrt haben?
Wie sieht es mit einem Vinschger in den Dolomiten aus?

Plusminus
Plusminus
Tratscher
4 h 47 Min

Solche Berichte werden von der SVP ignoriert, ihre Lobby denkt doch nicht daran, etwas zu ändern, sie wollen Rekord brechen, mehr Touristen, mehr Geld für alle, daß ist ihr Irrglaube.

sophie
sophie
Kinig
3 h 32 Min

@Plusminus
Welches mehr Geld, noch nichts davon gesehen ???

sophie
sophie
Kinig
4 h 42 Min
Es geht hier nicht nur um die Werbung des IDM es geht um den Schutz unserer. Erge, Natur, und Dolomiten. Die Respektlosigkeit vieler Bergwanderer lässt zu Grüssen übrig, das kann es wohl nicht mehr sein, Berge von Müll, Getränke Dosen und Flaschen unter Moos oder in Latschensträuchern hinein gedrückt, Aludeckel von Flaschen, Zigarettenstummel und vom Nylon gar nicht noch aufgezählt. Die Berge sind doch kein Wochenmarkt, es braucht dringende Maßnahmen mit Gestzen, Regelungen und natührlich die Strafen dazu, es muss geregelt werden, die Menschen muss man umerziehen, alleine machen sie das nicht und vilen ist es egal wie sie ihr… Weiterlesen »
TirolerSued
TirolerSued
Superredner
5 h 8 Min

Bitte die IDM Veranwortlichen dann auch den Schaden aus eigener Tasche bezahlen lassen

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
5 h 14 Min

In Gröden scheinz, heure eha wiank leit… es braucht noch mehr😂🙏🏼 gewaltig holt… nia ginui

N. G.
N. G.
Kinig
3 h 16 Sek

Dein Kommentar sagt nur aus das du sehr wenug darüber weißt wieviel Touristen eigentlich da sind. Es sund WENIGER da als letztes Jahr. Nicht nur un Gröden. Hat mit Geld gar nichts zu tun.

marher
marher
Kinig
5 h 19 Min

Leider wird die Natur von vielen Menschen mit Füssen getreten.Viele Berge, Landschaften werden wirtschaftlich vergewaltigt. Das hat oft mit Bergsteigen bzw. Wandern rein gar nix mehr zu tun.

TheP
TheP
Neuling
4 h 44 Min

Es lebe das UNESCO Naturdenkmal. Alle, besonders aber die Politik ist dringend dazu eingeladen das Wirt ernst zu nehmen. DENK MAL.
Die Lösungen liegen auf der Hand. Besucherlenkung und -kontingentierung sind aktbekannt und bewährt. Aber vermutlich braucht die Politik die Unterstützung von uns allen um endlich mutig zu sein. Wir müssen auf die Strasse gehen und zeigen Zuviel ist Zuviel!

krokodilstraene
5 h 16 Min
Diese Horden von Leuten, die jetzt plötzlich den Berg und die Natur entdeckt haben… haben dafür jedoch nicht das nötige Verständnis und wollen ganz einfach gesagt, das städtische Leben und dessen Annehmlichkeiten und Chaos in die Berge bringen… Die sind dort alle fehl am Platz!!! Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch einige Hüttenwirte und Almwirtschaften nennen, die durch ihr Angebot (Gourmetessen, Events aller Art, Spielplätze, usw.) diese neue “Errungenschaft” gnadenlos ausnutzen und damit noch verstärken!!! Ich mache inzwischen um die meisten Almen und Hütten einen weiten Bogen, gewisse Gegenden vor allem in den Dolomiten sind im Grunde genommen für… Weiterlesen »
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Tratscher
3 h 55 Min

Unsere Landesregierung denkt nicht im Entferntesten daran, irgendwas zu ändern.
So und noch mehr, dann hat man viel zu verteilen und somit mehr Stimmen.
Wählt wieder fleißig eure Partei ! Dann wird sich garantiert nichts ändern.

Magomerlino
Magomerlino
Grünschnabel
3 h 21 Min

Stop Werbung für den Tourismus, Stop Finanzierung von neuen Aufstiegsanlagen mit dem Steuergeld der südtiroler Bevölkerung

andr
andr
Kinig
4 h 44 Min

Die Ferraris zahlen die auch 500 Euro🥴 kontingentieren ist die Devise basta

N. G.
N. G.
Kinig
3 h 1 Min

Anders würds nie funktionieren!

staudnbrunzer
4 h 13 Min

Massentourismus in den Dolomiten?Einheimische die nur 4 Tage arbeiten und in ihrer Freizeit die Dolomiten für sich haben wollen schreien am lautesten.Und was sind schon die 10 bis 14 Tage im August auf 365 Tage.
Wenn man sich andere Hotspots in Italien Griechenland Spanien Kroatien anschaut sind die Dolomiten leergefegt.Südtirol muss schauen dass wir die Gäste halten und nicht vergraulen.

user6
user6
Superredner
3 h 59 Min

die berge werden sich rächen, nein, sie haben schon damit angefangen

Aurelius
Aurelius
Kinig
3 h 41 Min

Südtirol ist schon entfremdet…
es zählt nur mehr der Gast der einheimische ist nicht mehr erwünscht

Astronaut
Astronaut
Grünschnabel
3 h 21 Min

Wäre ich Touri, würden mich diese Menschenmassen abstoßen. Wo bleibt da noch der Genuss…

sophie
sophie
Kinig
3 h 25 Min

Noch etwas wäre mal interessant zu wissen.
Warum viele Gemeinden fast alle Mülleimer entfernt haben zb. Toblach usw
Sie prahlen von Unmengen an Touristen und im Gegenzug werden die Mülleimer entfernt.
Der eine oder andere Gast wird den Müll schon vom Ausflug zurück bringen eventuell im Hotel abgibt, aber nicht jeder Gast macht das.

Dagobert
Dagobert
Kinig
1 h 53 Min

Isch jo Wurst!
Hauptsoch die Beherbergungspaläste im Tal sein voll ausgebucht und die Kasse klingelt ordentlich.🤑🤑
Ironie off

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