Schnee und Regen über Südtirol

Donner im Schneechaos – mehr als 100 Einsätze

Freitag, 15. November 2019 | 10:31 Uhr
Update

Von: mk

Bozen – Die Niederschläge haben am heutigen Freitag zugenommen. Wie vorausgesagt, waren zunächst vor allem das hintere Passeiertal und das Ultental am meisten betroffen. Doch auch im restlichen Land werden die Niederschläge immer stärker und es rücken die Feuerwehren aus.

Das Problem ist heute nicht nur die Niederschlagsmenge, sondern auch die schwankende Schneefallgrenze. In den tiefen und selbst in den mittleren Lagen um 1.500 Meter fällt eine Mischung aus Regen, Schneeregen und Schnee vom Himmel, wie Landesmeteorologe Dieter Peterlin auf Twitter schreibt.

Um 12.00 Uhr wurden im hinteren Passeier- und im Ultental Niederschläge zwischen 50 und 60 Liter pro Quadratmeter verzeichnet. Im Vinschgau und in den Dolomiten sind es 20 Liter, im Unterland und im Passeiertal 30 bis 40 Liter pro pro Quadratmeter.

Der Neuschnee auf den Rossbänken in Ulten auf einer Höhe von 2.225 Metern betrug am Vormittag schon knapp einen halben Meter, erklärte Peterlin

Und es gibt noch eine Besonderheit an der heutigen Wetterlage. Weil das Mittelmeertief so stark ist, sind auch kleinere Gewitter eingelagert. Man sollte sich also nicht wundern, wenn man es heute zwischendurch donnern hört.

Auch die Einsatzkräfte sind wieder gefordert. Mittlerweile ist es auch zu starken Schneefällen im Eisacktal gekommen.

Starke Schneefälle in Villanders

Pubblicato da Feuerwehr Klausen su Venerdì 15 novembre 2019

Die anhaltenden starken Niederschläge führten zu weiteren zahlreichen Einsätzen für die Freiwilligen Feuerwehren. Seit heute Morgen wurden bereits schon rund 100 Einsätze durchgeführt. Die Einsatzkräfte legten hauptsächlich Straßen frei die von umgestürzten Bäumen versperrt wurden, befreiten steckengebliebene Fahrzeuge und führten weitere Kontrollfahrten durch. Auch am heutigen Freitag ist es in Südtirol bereits in mehreren Orten zu Stromausfällen gekommen.

#Infointervento: purtroppo le precipitazioni forti portano ancora a numerosi interventi per i vigili del fuoco…

Pubblicato da Landesfeuerwehrverband Südtirol su Venerdì 15 novembre 2019

Die Straße ins Schnalstal ist nach dem ersten Tunnel geschlossen. Grund dafür sind ein Erdrutsch und umgestürzte Bäume. Ein Foto, das uns ein Leser zugeschickt hat, zeigt unterdessen wie es derzeit in Pens im Sarntal ausschaut.

Politische Auswirkungen

Das Wetter zeigt übrigens auch erste politische Auswirkungen – und zwar auf ganz direkte Weise. Die SVP-Arbeitnehmer verschieben die Wahl zur oder zum Vorsitzenden des Landessozialausschusses, da aufgrund der Witterung ein ganzer Bezirk nicht an den Wahlen teilnehmen kann. Die gemeinsame Erklärung aller Mitglieder im obersten Gremium der Arbeitnehmer in der SVP sagt hierzu: „Aufgrund der Wichtigkeit dieser Wahlen, wollen wir allen Wahlberechtigten die Möglichkeit einräumen, an den Wahlen teilzunehmen.“

In der Erklärung heißt es zudem: „Wenn die Vertreterinnen und Vertreter eines ganzen Bezirkes aufgrund höherer Gewalt nicht an der Wahl teilnehmen können, wäre es nicht korrekt, diese unter den gegebenen Umständen durchzuführen. Vor allem aber sind unsere Gedanken momentan bei allen Pustrerinnen und Pustrern und wir hoffen, dass sich als bald eine Besserung der Wetterlage einstellt und dass keine Leute zu Schaden kommen. Unser großer Dank gilt den Einsatzkräften, die wesentlich dazu beitragen, dass die Notlage gut gemeistert wird.“

Da die Abhaltung einer ordentlichen, regelkonformen Wahl oberste Priorität hat und auch ein Termin gefunden werden muss, an dem ein Maximum an Wahlberechtigten an der Wahl teilnehmen kann, steht ein Ersatztermin noch aus.

Bezirk: Bozen