Autopsie wurde angeordnet

Dreijähriger stirbt in Bruneck – Ermittlungen

Donnerstag, 23. Januar 2025 | 10:13 Uhr

Von: mk

Bruneck – Ein dreijähriger Bub ist in Bruneck zu Weihnachten vermutlich aufgrund eines Sturzes vor den Augen seiner Eltern ums Leben gekommen. Der Vorfall hat weit über die Rienzstadt hinaus für Erschütterung gesorgt.

Weil die Carabinieri ihre Erhebungen noch nicht abgeschlossen haben, hat sich die Nachricht erst jetzt verbreitet. Der Dreijährige ist pakistanischer Abstammung, allerdings in Südtirol aufgewachsen.

Die Ermittler sollen Fremdeinwirkung und damit gewalttätige Handlungen als Todesursache ausgeschlossen haben, doch einige Aspekte des Falls bleiben unklar. Die Bozner Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung in die Wege geleitet und eine Autopsie angeordnet, die in den vergangenen Tagen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Was geschah? Die Familie befand sich an jenem Tag in ihrer Wohnung in Bruneck: Mutter, Vater und die beiden kleinen Kinder. Der Dreijährige soll laut den Erhebungen bei einem Sturz heftig mit dem Kopf auf den Boden aufgeschlagen sein. Die Eltern seien sich der kritischen Situation sofort bewusst gewesen und haben unmittelbar Alarm geschlagen.

Der herbeigerufene Rettungsdienst brachte das Kind umgehend mit einem Schädel-Hirntrauma in die Kinderabteilung des Brunecker Krankenhauses. Weil sich der Gesundheitszustand innerhalb weniger Stunden verschlechterte, entschied man sich, den Bub mit dem Notarzthubschrauber ins Spital nach Bozen zu verlegen. Nach einer Untersuchung wurde er in die Neurochirurgie eingeliefert und einer komplizierten Operation unterzogen. Kurz darauf hörte sein Herz auf zu schlagen. Sämtliche Bemühungen der Ärzte, ihn wiederzubeleben, erwiesen sich als vergebens.

Die Carabinieri von Bruneck haben darauf Ermittlungen aufgenommen. Die Eltern des Kindes wurden angehört und der genaue Ablauf des Nachmittags wurde rekonstruiert. Ziel ist es, andere traumatische Ereignisse auszuschließen, die lebenswichtige Funktionen des Kindes beeinträchtigt haben könnten.

Nun wird auf die Ergebnisse der Autopsie gewartet, die ein präziseres Bild liefern sollen. Bisher wurden keine Hinweise auf andere gewalttätige Handlungen vor dem Sturz gefunden. Zu den Ermittlungen herrscht seitens der Ermittler – wie in solchen Fällen üblich – größte Stillschweigen. „Ich wurde von den Bürgern informiert, meine Gedanken sind bei der Familie, der ich mein tiefstes Beileid ausspreche“, erklärt Brunecks Bürgermeister, Roland Griessmair, laut einem Bericht der Zeitung Alto Adige.

Im Pustertal wird nach den tragischen Ereignissen Anfang Jänner nun ein weiterer Verlust beklagt. Wie berichtet, starb ein Siebenjähriger etwa eine Stunde nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus, nachdem er in der Turnhalle in Uttenheim einen Schwächeanfall erlitten hatte. In diesem Fall wurde keine Autopsie durchgeführt: Das Kind starb an einer Lungeninfektion.

Bezirk: Pustertal

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