Rentnerin um Schmuck und Bargeld in Sterzing erleichtert

Dreiste Betrüger verlangen 18.000 Euro

Mittwoch, 19. März 2025 | 09:55 Uhr

Von: mk

Sterzing – Eine perfide Betrugsmasche hat in Sterzing eine 87-jährige Rentnerin um ihren Schmuck und um 500 Euro Bargeld gebracht. Die Täter gaben sich als Carabinieri und Anwälte aus und gaukelten der Frau vor, ihr Sohn sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt.

Am 29. Jänner in diesem Jahr gingen bei den Carabinieri in Sterzing mehrere Meldungen über verdächtige Telefonanrufe ein. Die Anrufer hätten vor Unfällen gewarnt, in die Angehörige verwickelt seien, und hohe Kautionszahlungen gefordert.

Auch die 87-Jährige erhielt einen Anruf eines angeblichen Anwalts, der ihr mitteilte, ihr Sohn habe einen älteren Mann angefahren. Um eine Festnahme zu verhindern, sollte sie 18.000 Euro zahlen und ihren Schmuck herausgeben. Kurz darauf meldete sich telefonisch ein vermeintlicher Kommandant der Carabinieri und forderte die Frau auf, Wertsachen und Geld bereitzulegen.

Unmittelbar nach dem Anruf wandte sich die Seniorin höchst alarmiert an ihre Nachbarin und bat um Hilfe. Beide Frauen wurden am Telefon von den Betrügern weiter getäuscht. Zunächst überredeten die Täter die Nachbarn, zur Carabinieri-Kaserne in Sterzing zu gehen, um weitere Informationen zu erhalten. Als die Nachbarin am Tor der Kaserne ankam, wurde sie von einem Komplizen abgefangen und in Sterzinger Krankenhaus geschickt – unter dem Vorwand, dass sich der Gesundheitszustand vom Sohn der 87-Jährigen verschlechtert habe und die Carabinieri dorthin gehen würden.

Unterdessen tauchte ein zweiter Betrüger bei der Seniorin auf und schaffte es, mehrere Juwelen und einen Bargeldbetrag von 500 Euro zu erbeuten. Als die Frau die Täuschung bemerkte, war der Betrüger bereits verschwunden.

Die echten Carabinieri leiteten sofort Ermittlungen ein. Unter anderem wurden Aufnahmen von Überwachungskameras analysiert. Nachdem erste Untersuchungen keine unmittelbaren Ergebnisse gebracht hatten, wurde zuletzt ein verdächtiges Fahrzeug identifiziert, das sich zum Tatzeitpunkt in Sterzing aufgehalten hatte. Die Ermittlungen führten zu zwei Tatverdächtigen aus Kampanien, die wegen schweren Betrugs angezeigt wurden. Die zwei Männer sind bereits vorbestraft.

„Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, besonders ältere Menschen vor Betrug zu schützen“, betonte Carabinieri-Kommandant Francesco Lorenzi. „Wir appellieren an die Bevölkerung, wachsam zu sein und verdächtige Anrufe sofort zu melden.“

Bezirk: Wipptal

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