Von: luk
Meran – Sie waren elegant gekleidet und verhielten sich wie normale Kunden. Doch die beiden Frauen, die gestern beim Goldschmied Rettenbacher im Zentrum von Meran vorstellig wurden, hatten alles andere im Sinn, als Schmuck zu kaufen. Sie wollten den Meraner Juwelier bestehlen.
Gegen 10.30 Uhr betrat zunächst eine der beiden Frauen das Geschäft. Sie war jung, gut gekleidet und sprach Italienisch ohne irgendeine Einfärbung, wie Helmuth Rettenbacher gegenüber lokalen Medien berichtet.
Die Dame ließ sich wertvollen Schmuck zeigen – eine Halskette, Anhänger und andere Schmuckstücke. Sie gab sich interessiert und auch kaufwillig.
Nach etwa zehn Minuten betrat eine weitere Frau das Geschäft des Goldschmieds. Auch sie strahlte Eleganz aus und ließ sich die Ware vorführen.
Doch obwohl auch die Tochter von Helmuth Rettenbacher anwesend war, gelang es den beiden Frauen den Inhaber dermaßen abzulenken, dass sie zunächst unbemerkt in den Besitz von Schmuck im Wert von rund 7.000 Euro gelangen und dann das Weite suchen konnten.
Im Trubel auf der Straße entschwanden die beiden diebischen Elstern.
„Als ich den Diebstahl bemerkt habe, war es bereits zu spät“, erinnert sich Helmuth Rettenbacher. Nach einem ersten Schockmoment schlug der Goldschmied bei einer Streife der Stadtpolizei, die gerade des Weges kam Alarm.
Jetzt liegen die Hoffnungen der Ermittler und des Ladeninhabers auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras. Die Bilder könnten wichtige Hinweise zur Identität der beiden Frauen liefern.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Juwelier im Meraner Zentrum von dreisten Dieben heimgesucht wird. Erst vor wenigen Monaten wurde das Juweliergeschäft Wegleiter unter den Lauben von einem Pärchen bestohlen, das Tage zuvor auch in Bruneck zugeschlagen hatte.