Weitere Opfer in kritischem Zustand

Drittes Kind starb nach Messerangriff von Southport

Dienstag, 30. Juli 2024 | 15:05 Uhr

Von: APA/dpa

Ein drittes Kind ist nach dem Messerangriff in der britischen Stadt Southport an seinen Verletzungen gestorben. Es handele sich um ein neunjähriges Mädchen, teilte die Merseyside Police mit. Ärzte kämpfen weiter um die Leben von fünf weiteren Kindern und zwei Erwachsenen, die schwer verletzt wurden. Drei andere Kinder, die ebenfalls in Kliniken behandelt werden, sind demnach außer Lebensgefahr.

Bei der Attacke am Montag waren zwei Mädchen getötet worden. Es handle sich um eine Sechs- und eine Siebenjährige, teilte die Polizei nun mit. Die Kinder hatten an einer Ferienfreizeit zum Thema Taylor Swift teilgenommen. Der US-Megastar zeigte sich in einer emotionalen Nachricht erschüttert.

Der Ferienkurs für Kinder zwischen sechs und elf Jahren war mit 25 Teilnehmern ausgebucht, wie die BBC berichtete. Auf dem Plan standen demnach ein Tanz- und Yoga-Workshop sowie das Basteln von Armbändern, wie sie viele Taylor-Swift-Fans tragen. Die Spendenaktion eines Swift-Fans zugunsten der Angehörigen brachte bisher mehr als 60.000 Pfund (71.180 Euro) ein.

Der mutmaßliche Täter, der am Tatort festgenommen worden war, wurde weiter befragt. Das Motiv ist bisher unklar. Der 17-Jährige wurde nach BBC-Informationen in der walisischen Hauptstadt Cardiff als Sohn von Ruandern geboren und lebt seit 2013 im Gebiet Southport. Es handelt sich nach Einschätzung der Polizei um einen Einzeltäter. Es werde nach keiner anderen Person gefahndet, hieß es. Von einer Terrortat gehen die Ermittler derzeit nicht aus. Die Polizei wies darauf hin, dass ein im Internet als Täter kursierender Name falsch sei.

Die nordwestenglische Stadt Southport mit gut 90.000 Einwohnern zwischen Liverpool und Blackpool steht unter Schock. Einige Läden schlossen aus Respekt vor den Opfern, der örtliche Fußballclub Southport FC sagte ein Testspiel ab.

Der Tatort war weiträumig abgesperrt. Trauernde legten Blumen und Kuscheltiere nieder. Innenministerin Yvette Cooper machte sich vor Ort einen Eindruck. Sie betonte, die Regierung des neuen Premierministers Keir Starmer werde konsequent gegen die in Großbritannien weit verbreitete Messergewalt vorgehen. Cooper dankte Ersthelfern und Rettungskräften für ihren Mut und Einsatz. “Alle sind in Gedanken bei den verletzten Kindern, und wir beten für sie”, sagte die Ministerin.