Von: mk
Leifers/Branzoll/Pfatten – Die Carabinieri von Neumarkt haben die Drogenszene im Unterland aufgemischt. Insgesamt wurden 14 Hausdurchsuchungen durchgeführt, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Die Betroffen sind im Alter zwischen 19 und 30 Jahren. Einige der jungen Männer sollen Drogen auch weiterverkauft haben – vor allem deshalb, um den eigenen Konsum zu finanzieren. Trotz ihrer Unerfahrenheit müssen sie sich nun möglicherweise wegen Beihilfe zum Drogenhandel verantworten.
Ausgangspunkt der Untersuchung war die Verhaftung eines Paares aus Leifers im September gewesen, das zu Hause einen Kilogramm Haschisch, 1,2 Kilo Marihuana, zehn Gramm Kokain, sechs Marihuana-Pflanzen und 8.700 Euro in bar aufbewahrt hatte. Offenbar wurden die Drogen in der Umgebung verkauft. Die beiden 28-Jährigen sind den Ordnungshütern bereits bekannt. Auch Material zur Verpackung des Rauschgifts wurde gefunden.
Die Carabinieri haben anschließend die Liste der durchgeführten Telefongespräche kontrolliert und zehn Wohnungen in Leifers, eine Wohnung in Branzoll, eine in Pfatten sowie zwei in Bozen durchsucht.
In den meisten Fällen konnten Konsumenten aufgespürt werden, die in manchmal jedoch auch als Kleindealer aktiv waren. Ab und zu wurde die eine oder andere Dosis Bekannten weiter vermittelt, um sich die nächste Lieferung zu finanzieren. Die meisten Betroffenen sind um die 20 Jahre alt.
Bei einem davon wurden 20 Gramm Haschisch, 20 Gramm Marihuana und zwei sogenannte Grinder, also spezielle Kräutermühlen, gefunden. In der Wohnung einer jungen Frau befanden sich 13 Marihuana-Samen. Bei einem dritten wurden hingegen fünf Gramm entdeckt, aber auch eine Präzisionswaage sowie ein weiterer Grinder.
Im Haus eines anderen jungen Mannes wurden nur wenige Gramm gefunden, sodass es „nur“ zu einer Meldung beim Regierungskommissariat kam. Ein weiterer Betroffener hatte zu Hause hingegen 1.300 Euro in bar aufbewahrt, obwohl er derzeit arbeitslos ist. Zur Herkunft des Geldes konnte er keine plausible Erklärung liefern.