Anzeige bei der Jugendstaatsanwaltschaft

Drogen in der Schule: 16-Jähriger beschafft “gutes Zeug”

Donnerstag, 30. Mai 2024 | 10:47 Uhr

Von: mk

Bozen – In der Bozner Berufsschule in der Romstraße ist es am Dienstagvormittag zu einem Einsatz der Staatspolizei gekommen, weil Schüler im Schulgebäude Drogen verkauft haben sollen. Nun sind weitere Details bekannt.

Demnach war es der Direktor, der die Ordnungskräfte verständigt hatte. Gegen 9.30 Uhr fuhren zwei Streifenwagen vor. In der Schule soll es bereits in der Vergangenheit zu ähnlichen Vorfällen gekommen sein.

Diesmal sind die Betroffenen von Lehrpersonal ertappt worden. Ein Professor hatte beobachtet, wie ein 16-Jähriger, der zu spät zum Unterricht erschienen war, einem Klassenkameraden eine Plastiktüte übergeben hatte.

Als der Professor verlangte, dass ihm die Tüte ausgehändigt werde, räumte der 16-Jährige ein, dass es sich bei dem Inhalt um Haschisch handelte.

Nachdem die Polizei eingetroffen war, beorderte der Direktor den Lehrer und die beteiligten Schüler in sein Büro, um den Vorfall gegenüber den Beamten zu darzulegen.

Die Jugendlichen, die als Musterschüler beschrieben wurden, verhielten sich die ganze Zeit über ruhig und zeigten sich gleichzeitig beschämt über den Vorfall.

Demnach hätten sie sich ein paar Tage zuvor über den Austausch von ein paar Dosen Haschisch während des Unterrichts geeinigt. Der 16-Jährige gab an, er habe gewusst habe, dass sein Klassenkamerad ein regelmäßiger Konsument von Drogen sei. Vor ein paar Tagen habe der 16-Jährige seinen Schulkameraden darüber informiert, dass er in der Lage sei, ihm „gutes Zeug“ zu besorgen.

Auch die Eltern der Schüler waren in der Zwischenzeit in die Schule gerufen worden. Die Polizei hat die Drogen beschlagnahmt. Der 16-Jährige kassierte eine Anzeige bei der Jugendstaatsanwaltschaft. Sein gleichaltriger Kollege wurde hingegen als Konsument dem Regierungskommissariat gemeldet.

„Auch dieser Fall beweist, dass der Drogenkonsum in Südtirol alles andere als ein gelegentliches Phänomen ist. Stattdessen handelt es sich um eine wahre Plage, die auf allen Ebenen bekämpft werden muss“, erklärt Quästor Paolo Sartori zu dem Vorfall.

Bezirk: Bozen