Klare Worte des Quästors nachdem Beschlagnahme von elf Kilo Suchtmittel

“Drogenkonsum in Südtirol alles andere als ein Randphänomen”

Freitag, 07. Februar 2025 | 11:41 Uhr

Von: luk

Bozen – Eine routinemäßige Polizeikontrolle an der Brennerautobahn A22 entwickelte sich zur erfolgreichen Großoperation gegen den Drogenhandel: Die Staatspolizei stellte insgesamt zehn Kilogramm Haschisch und ein Kilogramm Kokain sicher. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen – darunter ein Mann, der erst kürzlich aus der Haft entlassen und anschließend aus Italien ausgewiesen worden war.

Verurteilt, abgeschoben – und zurück im Drogengeschäft

Der 45-jährige marokkanische Staatsbürger O.K. war den Ordnungshütern nicht unbekannt: 2017 hatte er versucht, seine Frau zu töten, wurde verurteilt und verbrachte über neun Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung im Jänner wurde er von Quästor Paolo Sartori aus Italien ausgewiesen und nach Rom in ein Abschiebezentrum gebracht. Doch ein Gericht hob die Entscheidung auf, da Sozialarbeiter von einem eingeschlagenen Weg der „Rehabilitation und Integration” sprachen. Kaum wieder in Freiheit, kehrte O.K. in die Südtiroler Landeshauptstadt zurück – mit einem Kilo Kokain und zehn Kilo Haschisch im Gepäck.

Polizeikontrolle eskaliert zur Verfolgungsjagd

Bei einer nächtlichen Drogenkontrolle an der Autobahnausfahrt Bozen Süd stoppten Drogenfahnder einen VW Touran mit O.K. am Steuer. Gleichzeitig bemerkten die Exekutivbeamten eine verdächtige Reaktion eines zweiten Fahrzeugs: Ein Ford Escort, gesteuert von der 42-jährigen Italienerin B.L., die aktuelle Lebensgefährtin von O.K., machte eine plötzliche Kehrtwende und fuhr wieder auf die Autobahn in Richtung Norden.

Eine Polizeistreife nahm die Verfolgung auf und stoppte die Frau an der Autobahnausfahrt Bozen Nord. Bei der Durchsuchung ihres Fahrzeugs fanden die Beamten zehn Kilogramm Haschisch in einer versteckten Sporttasche im Kofferraum und ein weiteres Kilo Kokain im Innenraum des Wagens.

Quästur

Zudem wurden über 1.000 Euro Bargeld sichergestellt, mutmaßlich aus Drogengeschäften.

Hohe Gewinne – harte Konsequenzen

Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen hätte laut Polizeiangaben rund 150.000 Euro betragen. Stattdessen landeten die beiden mutmaßlichen Dealer in den Gefängnissen von Bozen und Trient.

Quästor Sartori zog sofort Konsequenzen: Gegen O.K. wurde erneut eine Abschiebung verfügt, die nach seiner Haftstrafe vollzogen werden soll. B.L. erhielt ein Aufenthaltsverbot für Bozen für die nächsten drei Jahre.

Der Fall zeigt erneut, wie lukrativ das Drogengeschäft ist – und wie entschlossen die Polizei in Südtirol dagegen vorgeht. Er zeigt aber auch, dass die Nachfrage nach illegalen Rauschmitteln in Südtirol ungebrochen ist.

Quästor Sartori: “Drogenhandel ist eine Plage”

„Zwei weitere Drogendealer wurden in der Stadt identifiziert und festgenommen, dazu eine beachtliche Menge an Rauschgift sichergestellt – ein klares Zeichen dafür, dass der Drogenkonsum in Südtirol alles andere als ein Randphänomen ist. Es handelt sich um eine echte Plage, die auf allen Ebenen bekämpft werden muss“, betont Quästor Sartori.

„Dieses gemeinsame Engagement darf nicht nachlassen – und das nicht nur wegen der verheerenden Auswirkungen von Drogen auf die Konsumenten, insbesondere auf junge Menschen. Der Drogenhandel gedeiht in einem Umfeld, das Kriminalität begünstigt, und zieht einen Rattenschwanz an Problemen nach sich: soziale Verwahrlosung, Kleinkriminalität und ernsthafte Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit.“

Bezirk: Bozen

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