Sohn wird zur Furie - Polizei muss kommen

Drogenkonsum zerreißt Familie

Samstag, 11. Januar 2025 | 09:56 Uhr

Von: luk

Bozen – Ein 28-jähriger Mann aus Bozen wurde von der Polizei wegen wiederholter Gewalt und Drohungen gegen seine Familie angezeigt und per Notfallmaßnahme aus dem elterlichen Haus entfernt. Der Vorfall ereignete sich am gestrigen Tag, als die Polizei über den Notruf „112“ alarmiert wurde. Es ist eine dramatische Geschichte, die zeigt, wie eine ganze Familie durch den Drogenkonsum eines Mitglieds aus der Bahn geworfen wird.

Bei ihrem Eintreffen fanden die Exekutivbeamten einen offensichtlich aufgebrachten Mann vor, der seine Eltern sowie seinen Bruder mit dem Tod bedrohte, weil ihm der Zugang zur Wohnung verwehrt wurde. In seinem Wutanfall hatte der junge Mann zudem das Kleinmotorrad seiner Mutter, das in der Nähe geparkt war, schwer beschädigt.

Nach einem schwierigen und geduldigen Einsatz gelang es der Polizei, den Mann zu beruhigen und auf die Quästur zu bringen. Ermittlungen ergaben, dass der Mann, der bereits wegen verschiedener Delikte vorbestraft ist, seit Monaten durch gewaltsames und bedrohliches Verhalten auffiel. Seine Mutter berichtet unter Tränen von zahlreichen Vorfällen, bei denen er Geld erpresste und sogar Familienschmuck stahl, um seine Drogenabhängigkeit zu finanzieren.

Auf Basis der Aussagen und Beweise wurde der Mann wegen häuslicher Gewalt bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Zudem ordnete der Quästor der Autonomen Provinz Bozen, Paolo Sartori, Sofortmaßnahmen an, darunter eine persönliche Präventionsmaßnahme und eine polizeiliche Verwarnung.

Quästor Sartori hob die Bedeutung einer vernetzten Zusammenarbeit zwischen Institutionen, lokalen Behörden, Anti-Gewalt-Zentren und Freiwilligenorganisationen hervor: „Fälle von häuslicher Gewalt nehmen leider zu, oft sind die Opfer nicht in der Lage, sich zu wehren. Dieses Ereignis, das eng mit einer schweren Drogensucht verknüpft ist, zeigt, wie wichtig es ist, soziale Problemlagen gemeinsam anzugehen. Die Polizei ist stets an vorderster Front, um mit spezifischen Projekten Wege aufzuzeigen, die den Betroffenen helfen, ihre Situation zu erkennen, Hilfe zu suchen und Übergriffe zu melden.“

Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, häusliche Gewalt nicht zu verschweigen und sich frühzeitig Unterstützung zu holen.

Bezirk: Bozen

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