Von: mk
Vierschach – Der 40-jährige Pizzabäcker Mustafa Zeeshan aus Pakistan, der wegen Mordes an seiner Ehefrau angeklagt ist, ist am Montag vor dem Schwurgericht in Bozen mehrere Stunden lang einvernommen worden.
Der Angeklagte hielt den Blick gesenkt und sprach mit leiser Stimme. Ihm stand ein Übersetzer zur Seite.
Der Mann hat bekanntlich im Jänner 2020 seine Ehefrau Fatima in der gemeinsamen Wohnung in Vierschach getötet. Die Frau war im achten Monat schwanger. Kurz vor ihrem Tod war die Frau auch geschlagen worden.
Es handelte sich um eine arrangierte Ehe. Zeeshan hatte seine Frau erst bei der Hochzeit kennengelernt.
Am Montag erklärte der 40-Jährige, er habe seine Frau im Schlaf erwürgt, als er aus dem Bett gestürzt sei. Die Verteidigung argumentiert, dass Zeeshan sich der Tat nicht bewusst gewesen sei, zumal er unter einer seltenen Schlafstörung leide.
Er selbst erklärte, dass er in der Phase vor dem Mord von Albträumen geplagt worden sei: Er habe oft davon geträumt, in eine Schlägerei verwickelt zu sein und sich deshalb wehren zu müssen.
Staatsanwältin Sara Rielli verwies auf einen ärztlichen Befund, wonach der Mann erklärt haben soll, am Abend vor der Tat ein große Menge Alkohol konsumiert zu haben. Der 40-Jährige antwortete lediglich, dass er sich nicht daran erinnere.
Auch ein Telefongespräch zwischen dem Angeklagten und dessen Schwester brachte die Staatsanwältin ins Spiel. Demnach habe Zeeshan angeblich erklärt, er müsse sich vor den Richtern als „psychisch gestört“ darstellen. Sowohl die Verteidigung als auch der 40-Jährige bestritten allerdings, dass das Gespräch auf diese Art stattgefunden hat.