Von: mk
Bozen – Zwei Jahre lang wurden zwei Frauen auf Facebook von einem 42-Jährigen beschimpft und bedroht. Nun hat dieser Alptraum voraussichtlich ein Ende. Nachdem die Bozner Staatsanwaltschaft dem Mann den Bescheid über den Abschluss der Ermittlungen zugestellt hat, könnte schon bald Anklage wegen Stalkings erhoben werden.
Der Pflichtverteidiger, der dem Mann zugestellt wurde, hat zwar 20 Tage lang Zeit, um entlastendes Material vorzulegen. Dass die Staatsanwaltschaft von ihrer Position abrückt, gilt allerdings als unwahrscheinlich.
In der Vergangenheit ist der 42-Jährige vom Quästor bereits offiziell gerügt worden. Doch dies hat offenbar nicht dazu beigetragen, dass der Mann von seinem Verhalten ablässt. Warum er derart feindselige Gefühle den beiden Frauen gegenüber hegt, ist unklar.
Die Vorwürfe, die von der stellvertretenden Staatsanwältin Luisa Mosna vorgebracht werden, könnten im Fall einer Verurteilung eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren für den Mann bedeuten. Ist der mutmaßliche Täter vom Quästor bereits einmal verwarnt worden, kann die Haftstrafe noch länger ausfallen.
Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann die Frauen mit wiederholten Nachrichten auf Facebook belästigt und bedroht. Dadurch seien die beiden Frauen in einen „anhaltenden und schwerwiegenden Zustand der Sorge und der Angst“ versetzt worden – bis hin zu einer begründeten Angst um die eigene Unversehrtheit.
Die Beleidigungen und die Drohungen, die vom Juni 2016 bis vor ein paar Wochen andauerten, wurden nicht nur schriftlich formuliert. Der Mann soll auch ein Video mit drohendem Unterton auf Facebook veröffentlicht haben, das ihn bei Schießübungen mit einem Jagdgewehr zeigt.
Die beiden Frauen erhielten in diesem schwierigen Kampf vor Gericht Rechtsbeistand von den Anwälten der Bozner Vereinigung „Sicurezza e legalià“.