Von: mk
Reischach – Im Pustertal geht die Einbruchsserie weiter. In der Nacht auf Donnerstag schlugen Täter im Dorfcafé in Reischach zu. Die Beute ist relativ gering, doch der Sachschaden beträchtlich. „Da macht sich bei uns schon langsam Angst breit“, erklärten die Gäste im Café laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten, als sie von dem Einbruch erfuhren.
„Als die Putzfrau um 6.00 Uhr früh das Café aufsperrt hat, hat sie die böse Bescherung entdeckt“, erklärt Renate Stolzlechner, die seit fünf Jahren Pächterin des Cafés ist, das der Pfarrei gehört. Beim Fenster oberhalb der Sitzecke auf der Südseite des Lokals wurde die Scheibe eingeschlagen. Vom Holzrahmen stehen die Fasern ab.
Vom Widumsgarten aus sind die unbekannten Täter in das Café eingedrungen, entwendeten aus der Kasse Wechselgeld in der Höhe von rund 300 Euro und ließen auch einen Hausschlüssel samt Reserveschlüsseln mitgehen.
Anschließend brachen sie gewaltsam die verschlossene Kellertür auf. „An den Getränken und Sachen, die hier gelagert sind, hatten sie offensichtlich kein Interesse, denn es fehlt keine Flasche und auch sonst nichts“, erklärt Stolzlechner gegenüber den „Dolomiten“.
Über das aufgebrochene Fenster haben die Einbrecher das Café vermutlich wieder verlassen. Sowohl sämtliche Räume im Erdgeschoss als auch die oberen Stockwerke ließen die Täter in Ruhe. Allerdings machten sich an der vom Eingangsbereich des Widums zum Café führenden Tür zu schaffen, was darauf schließen lässt, dass die Täter nicht unbedingt ortskundig waren.
Vermutet wird, dass die Einbrecher zwischen 1.00 und 2.00 Uhr zugeschlagen. Eine Frau, die für einige Tage zu Besuch im Haus der Pfarrei weilt, war laut eigener Aussage in dieser Zeit von einem dumpfen Schlag geweckt worden. Sie hatte sich „aber weiter nichts und schon gar nicht an einen Einbruch in ein Pfarrhaus gedacht“, wie sie laut „Dolomiten“ erklärt.
Werner Volgger, Gemeinderat und Vizepräsident des Vermögensverwaltungsrates der Pfarrei Reischach, hat sich die Schäden genau angesehen und nimmt die Einbrüche der vergangenen Tage und Wochen im Raum Pustertal alles andere als gelassen.
„Die Einbruchsserie reißt nicht ab. Die Täter haben es offensichtlich auf Geld abgesehen, schlagen aber in Gebäuden und Einrichtungen zu, wo kein oder kaum Geld zu vermuten ist“, erklärt Volgger gegenüber den „Dolomiten“. Er hat das Thema mit Bürgermeister Roland Griessmair besprochen. Gemeinsam will man die Sicherheitsbehörden ersuchen, vor allem auch in der Nacht mehr Kontrollen durchzuführen. In der Bevölkerung gehe mittlerweile auch Angst um.
Ungebetenen Besuch gab es in der Nacht auf gestern auch in der „Reiterstube“ in Reischach. Die Einbrecher brachen ein Fenster auf und entwendeten aus dem Gastlokal das mit Münzen gefüllte Sparschwein.