Von: luk
Bruneck – Gehen Einbrecher ans Werk, sind die Sachschäden meist sehr hoch. So war es auch in der Mittelschule Röd in Bruneck. Eine Mitarbeiterin schlug am Mittwochfrüh Alarm, als sie an ihren Arbeitsplatz gehen wollte.
Unbekannte waren in der Nacht in die Schule eingedrungen und haben mehrere Türen aufgebrochen. Zwei Tresore im Fotokopierraum sowie im Sekretariatsraum hatten es ihnen besonders angetan.
Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, schlugen sie jeweils die Tastenvorrichtung für die Zahlenkombination ab und bearbeiteten die Stahlschränke dann vermutlich mit einem Stemmeisen. Ein Tresor hat nur mehr Schrottwert, beim anderen muss sich erst zeigen, ob sich eine Reparatur lohnt.
Ob es den Einbrechern gelungen ist, aus den zwei Tresoren etwas zu entwenden, ließ sich vorerst noch nicht feststellen. Dazu müssen erst die Arbeiten der Spurensicherung abgeschlossen sein.
Einbruchsserie im Pustertal reißt nicht ab
Mit dem Einbruch in die Brunecker Mittelschule zeigt sich erneut, dass die Übeltäter derzeit auch in der der östlichen Landeshälfte aktiv sind.
In Abtei suchten Einbrecher in derselben Nacht das auf Informatik spezialisierte Geschäft Qbus heim. Dort dürften sie sich gegen 4.00 Uhr früh ans Werk gemacht haben, denn wie es aus dem Unternehmen heißt, soll es Hinweise auf einen großen weißen Lieferwagen geben, der zu der Zeit vor dem Geschäft gestanden sein soll, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Schulen im Fokus der Täter
Scheinbar haben es Einbrechern im Pustertal Schulgebäude besonders angetan. Am 24. März drangen bislang unbekannte Täter nämlich in die Grundschule Josef Bachlechner in Bruneck ein. Sie richteten dabei einigen Sachschaden an und nahmen als Beute aus dem Sekretariat den Tresor mit, in dem auch etwas Bargeld aufbewahrt worden war.
Praktisch ohne Beute mussten Einbrecher vor rund zehn Tagen abziehen, die darauf gesetzt hatten, in der Musikschule im Ragenhaus in Bruneck Geld oder sonst etwas Brauchbares zu finden. Sie hatten versucht, über die derzeitige Baustelle in das Sekretariat zu gelangen, doch scheiterten sie, wie Musikschuldirektor Sigisbert Mutschlechner vermutet, wohl an der starken Schallschutztüre.
Im Sozialzentrum Trayah in Bruneck drangen Einbrecher in der Nacht auf den 11. April über den Speisesaal in das Tagescafé und in den Verkaufsladen vor und entwendeten den kleinen Geldbetrag aus der Kassa. Größer als ihre Beute war der Sachschaden, den sie angerichtet haben, berichten die „Dolomiten“.
Marling und Algund: Mehrere Einbrüche am Ostersonntag
Auch aus Marling werden Einbrüche gemeldet: Am Ostersonntag soll es in der Mittagszeit zu zwei Einbrüchen in Wohnungen (Hauptstraße und Dorfzentrum) gekommen sein, in Algund zu einem Einbruch. Die Täter sollen in allen Fällen die kurze Abwesenheit der Bewohner genutzt haben, um Bargeld und Schmuck zu entwenden. In mindestens einem Fall sollen sie ein gekipptes Fenster zum Einsteigen genutzt haben.
Zingerle: Einbrecher schrecken vor Schulen nicht zurück
Mit Bedauern und Entsetzen blickt der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle auf die steigende Kriminalität der letzten Wochen in Südtirol zurück: „Einbrüche, Diebstähle, Schlägereien und Vandalenakte standen nahezu an der Tagesordnung. Eine besondere Einbruchserie lässt nun im Pustertal aufhorchen.“
„Nun schrecken die Einbrecher auch davor nicht zurück, in Schulen einzudringen und beträchtliche Sachschäden zu verursachen“, ärgert sich Zingerle. Zunächst gab es vor rund einem Monat einen Einbruch in der Grundschule Josef Bachlechner in Bruneck, vor zehn Tagen versuchten Unbekannte in die Musikschule im Ragenhaus in Bruneck einzudringen und nun ist der Einbruch in die Mittelschule Röd in Bruneck bekannt. Auch das Sozialzentrum Trayah in Bruneck wurde Ziel von unbekannten Einbrechern.
„Hat Südtirol ein Sicherheitsproblem?“, stellt der Landtagsabgeordnete die Frage in den Raum. „Erst kürzlich gab es Serieneinbrüche in Brixen zu verzeichnen, in der Landeshauptstadt Bozen gibt es immer wieder Meldungen von Diebstählen, in Untermais und Schlanders gab es gar Diebstähle in Kirchen und nun wird von Einbruchserien im Wipp- und Pustertal berichtet, wo die Einbrecher auch nicht vor Bildungsstätten als ihr Beute-Ziel zurückschrecken“, hält Zingerle fest.