Von: luk
Bozen – Die Polizei reagiert auf die Welle an Ladendiebstählen und Einbrüchen im Zentrum von Bozen und verstärkt ihre Präsenz und Kontrolltätigkeit. Die Tageszeitung Alto Adige berichtet heute, die Quästur in Bozen habe Einsatzkräfte der Abteilung für Kriminalitätsbekämpfung aus Mailand angefordert. Sie sollen ihre Kollegen in Bozen unterstützen. Gerade in den Nachtstunden sollen die zusätzlichen Exekutivbeamten die Lage im Auge behalten, um Einbruchsversuche zu unterbinden.
Die Quästur betont, dass es sich bei den Tätern vor allem um alleine agierende verzweifelte Menschen handelt, die im Grunde nichts mehr zu verlieren zu haben. Ihnen sei es auch egal, ob sie für nur wenige Euro ein Fenster oder eine Eingangstür beschädigen. Meist spielen Drogen eine Rolle. Insofern kann jedes Geschäft und jede Bar in Bozen zu ihrem Ziel werden. Mit mehr Einsatzkräften könne man die Streifen und Kontrollen verstärken und auf einem hohen Niveau halten, heißt es weiter.
Zwar können dadurch Einbrüche verhindert werden, das eigentliche Problem werde aber nicht ausgemerzt, eben weil man es mit Menschen zu tun hat, die den Drogen verfallen sind und die keine Angst vor einer Anzeige oder dem Gefängnis haben. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Ladendiebstählen. Auch sie werden laut der Quästur verübt, um schnell an wenige Euro zu kommen.
Im Bozner Rathaus ist man sich des Problems ebenfalls bewusst. Sozialstadtrat Juri Andriollo betont, dass in Bozen Einbrüche und Ladendiebstähle nicht verübt werden, weil Menschen Hunger haben. “Wer notleidend ist, erhält in der Gemeinde zwei Mahlzeiten am Tag, einen Schlafplatz und einen Ort zum Duschen.” Auch für Kleidung seien Anlaufstellen eingerichtet worden. Außerdem gebe es Ausbildungsprogramme, damit Menschen die Chance haben, sich selbst aus einer Krisensituation zu befreien.
Der Sozialstadtrat sieht es ebenfalls so, dass vor allem die Drogensucht Menschen zu kriminellen Handlungen verleitet.