Rettung per Helikopter nicht möglich

Eingeschneit an Ostern: Gruppe aus Bayern steckt auf 2.700 Metern fest

Dienstag, 22. April 2025 | 10:25 Uhr

Von: Ivd

Ridnaun – Es war ein frostiger und nebliger Morgen am Ostersonntag, als gegen 7.30 Uhr der Alarm bei der Bergrettung Ridnaun einging. Fünf Skitourengeher aus Bayern waren auf rund 2.700 Metern Höhe in den Zillertaler Alpen im Nebel stecken geblieben. Einen Abstieg ins Stubaital gaben die Witterungsbedingungen nicht her und zwangen die Bergsteiger zu einer Nach im Winterraum der Müllerhütte. Am nächsten Tag wurde ihnen klar: Ohne Hilfe kamen sie nicht mehr zurück.

Die Gruppe hatte sich bereits am Vortag während einer Skitour zur Wilden Freiger kennengelernt. Spontan entschieden sie sich, die Tour gemeinsam fortzusetzen. Doch das Wetter verschlechterte sich dramatisch, Nebel und schlechte Sicht machten eine sichere Fortbewegung unmöglich. Die Nacht verbrachten sie im 3.145 Meter hoch gelegenen Winterraum der Müllerhütte.

Heli-Rettung nicht möglich

Am Ostersonntagmorgen setzte die Gruppe schließlich einen Notruf ab. Dank übermittelter Koordinaten konnte ihr Standort rasch lokalisiert werden. Gegen 10.30 Uhr startete ein erster Rettungsversuch mit dem Notarzthubschrauber Pelikan. Doch dichter Nebel ließ eine Landung an der Zielstelle nicht zu.

Zwei Bergretter stiegen daraufhin mit Tourenski ins Gelände auf und erreichten die Gruppe oberhalb eines Felsriegels. Zwei weitere Einsatzkräfte bereiteten parallel dazu eine Abseilstrecke vor. Die fünf Wintersportler – allesamt unverletzt, aber erschöpft – wurden kontrolliert unter die Nebelgrenze gebracht. Erst dort konnte der Hubschrauber sie wieder aufnehmen und sicher ins Tal bringen.

Der eingeschränkte Sichtkontakt durch den Nebel erschwerte die Orientierung im Gelände erheblich, schildert die Bergrettung Ridnaun. Dennoch konnte der Einsatz zügig und sicher abgeschlossen werden – auch dank der perfekten Abstimmung mit der Bergrettungsstelle Neustift im Stubaital. Ein beeindruckendes Beispiel für effiziente Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg – und für den Mut und die Ausdauer der Retter, die auch an Feiertagen bereitstehen, wenn es zählt.

Bezirk: Wipptal

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