Sohn [27] geht auf sie los

Eltern erleben Albtraum in Bozen

Montag, 20. Januar 2025 | 09:51 Uhr

Von: luk

Bozen – In Bozen hat die Polizei erneut wegen eines Falls häuslicher Gewalt eingreifen müssen. Ein 27-jähriger Mann wurde am Sonntagabend festgenommen, nachdem er seine Eltern bedroht und angegriffen hatte. Der Vorfall ereignete sich in einer Wohnung in der Drususstraße, wo sich die verzweifelten Eltern gezwungen sahen, die Polizei um Hilfe zu rufen.

Die Exekutivbeamten trafen nur wenige Minuten nach der Alarmierung ein und fanden einen jungen Mann vor, der auf dem Hausflur gegen die Eingangstür trat und seine Eltern anschrie und beleidigte. Der Verdächtige, der den Behörden bereits wegen früherer Gewaltdelikte bekannt ist, hatte erst eine Woche zuvor einen ähnlichen Vorfall verursacht.

Mit Mühe gelang es der Staatspolizei, den aggressiven Mann zu beruhigen. Anschließend nahmen sie Kontakt zu den Eltern auf, die sichtlich erschüttert erneut Anzeige gegen ihren Sohn erstatteten. Da der 27-Jährige einem gerichtlich angeordneten Kontaktverbot zur elterlichen Wohnung unterliegt, wurde er vor Ort festgenommen und in die Sicherheitszellen der Quästur gebracht.

Sondermaßnahmen angeordnet

Angesichts der wiederholten Eskalationen leitete der Quästor von Bozen, Paolo Sartori, ein Eilverfahren ein, um gegen den Mann die Maßnahme der besonderen polizeilichen Überwachung anzuwenden. Diese sieht eine strikte Kontrolle und Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit vor.

Quästor Sartori warnt vor wachsendem Problem

In einer Stellungnahme betont Sartori die Dringlichkeit, das Problem häuslicher Gewalt auf gesellschaftlicher Ebene anzugehen: „Auch in unserer Provinz sehen wir täglich tragische Situationen, in denen Menschen in ihrem engsten Umfeld Gewalt ausgesetzt sind. Es ist Aufgabe der Polizei, solche Eskalationen zu verhindern und Betroffene zu schützen. Doch das allein reicht nicht aus. Wir müssen die Ursachen dieser Gewalt angehen.“

Der Quästor rief dazu auf, eng mit sozialen Einrichtungen, Institutionen und Verbänden zusammenzuarbeiten, um langfristige Lösungen zu entwickeln. „Wir brauchen Maßnahmen, die auf kultureller, sozialer und familiärer Ebene ansetzen. Täter müssen verstehen, dass ihr Verhalten inakzeptabel ist, und Opfer müssen ermutigt werden, frühzeitig Hilfe zu suchen.“

Häusliche Gewalt: Eine gesellschaftliche Herausforderung

Dieser Vorfall ist einer von vielen in der Region, die zeigen, dass häusliche Gewalt weiterhin ein ernstzunehmendes Problem ist. Die Polizei ruft die Bevölkerung dazu auf, Gewalt nicht zu tolerieren und betroffene Personen zu unterstützen. Der Schutz der Opfer und die Prävention solcher Taten bleiben zentrale Aufgaben für Behörden und Gesellschaft gleichermaßen.

Bezirk: Bozen

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