Von: mk
Bozen – Ein 17-jähriges Mädchen, das regulär in Bozen ansässig ist, hat den Hass der eigenen Eltern auf sich gezogen – einfach durch die eigene Unbekümmertheit und die Lebensweise, die für viele Jugendliche typisch ist. Die Minderjährige lebt nun einer geschützten Einrichtung, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Den Eltern drohen hingegen strafrechtliche Konsequenzen.
Anzeige erstattet haben die Sozialdienste bei der Staatsanwaltschaft am Jugendgericht. Diese leitete wiederum ein Verfahren gegen die Eltern in die Wege, die aus Albanien stammen. Sowohl dem Vater als auch der Mutter werden familiäre Misshandlung, Körperverletzung und Bedrohung vorgeworfen.
Der Vater wird unter anderem beschuldigt, seine Tochter mehrfach angeschrien zu haben. „Du bist ein Nichts, du bist nicht meine Tochter“, soll er dabei gerufen haben. Mehrmals soll die Minderjährige mit einem Gürtel auf die Oberschenkel und auf die Hand geschlagen worden sein. Doch damit nicht genug: In der Anklageschrift steht auch, dass der Vater mit den Fäusten und mit Tritten auf seine Tochter eingeschlagen habe.
Im vergangenen April musste die Jugendliche wegen körperlicher Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Ärzte stellten mehrfache Prellungen in der Rücken- und Lendengegend und mehrere Blutergüsse fest.
Seltsam und beängstigend mutet dieser Fall auch deshalb an, weil offenbar beide Eltern gleichermaßen ein gewalttätiges Verhalten an den Tag legten. Auch die Mutter war – immer laut Anklage – dermaßen von Hass ihrer Tochter gegenüber getrieben, dass sie mehrmals mit einer Bürste auf sie einschlug. Anschließend soll die Mutter ihr eigenes Kind mit einem Messer bedroht haben, das sie gegen den Kopf des Mädchens richtete.
Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, soll die Tochter in diesem Zusammenhang an der linken Hand verletzt worden sein. Sie habe die Verwundung davongetragen, als sie sich zu wehren versuchte. Auch bei anderen Gelegenheiten sei die Jugendliche von ihrer eigenen Mutter mit dem Tod bedroht worden.