Von: mk
Bozen/Leifers – Der Fall des 27-jährigen Simone Catalano aus Leifers, dem vorgeworfen wird, harte Drogen an Minderjährigen verkauft zu haben, wird kommende Woche am Bozner Landesgericht verhandelt.
Wie berichtet, ist auch eine damals 15-jährige Schülerin aus Bozen in den Strudel der Ereignisse gerissen worden. Die Jugendliche wurde vom 27-Jährigen, mit dem sie offenbar zusammen war, zur Prostitution gedrängt.
Catalano kam durch ihre „Arbeit“ an das Rauschgift, welches er später seinen Kunden weiterverkaufte. Die 15-Jährige soll einem tunesischen Drogendealer angeboten worden sein. Der Fall hat heuer im Juni hohe Wellen geschlagen.
Das Mädchen war im Zuge der polizeilichen Ermittlungen ausgekundschaftet und unter Schutz gestellt worden. Die Eltern hatten offenbar von dem Sumpf, in den ihre Tochter geraten war, nichts mitbekommen.
Laut einem Bericht des Alto Adige bahnt sich nun vor Gericht ein Vergleich an, wonach Catalano mit einer Haftstrafe von etwas mehr als vier Jahren rechnen muss. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Richters könnte in der Tat der offensichtliche Sinneswandel des 27-Jährigen sein, der sich seit rund einem Jahr in U-Haft im Bozner Gefängnis befindet.
Catalano, der selbst süchtig war, nimmt mittlerweile überhaupt kein Rauschgift mehr zu sich, er konsumiert lediglich minimale Mengen an Methadon. Weil er eine Besserung seines Verhaltens an den Tag legt, könnten die allgemein mildernden Umstände greifen.
Außerdem hat der 27-Jährige ein Gespräch mit Vertretern der Comunità San Patrignano hinter sich, um in Therapie zu gehen. Die Comunità San Patrignano gilt als größtes Drogen-Rehabilitationszentrum Europas und befindet sich in der Gemeinde Coriano bei Rimini in der Region Emilia-Romagna.