Von: mk
Bozen – Nach dem Erdbeben gestern Abend in Mittelitalien steht der Südtiroler Zivilschutz bereit; ein Betreuungszug könnte innerhalb 24 Stunden starten.
Das Erdbeben gestern Abend war stark (bis zur Magnitude 6,1 auf der Richter-Skala), es gab viele Betroffene und einzelne Verletzte, aber keine Toten. “Die Situation derzeit ist nicht vergleichbar mit jener nach dem verheerenden Beben in Amatrice und Umgebung mit fast 300 Toten vor zwei Monaten”, erklärt der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger.
Bei der Berufsfeuerwehr in Bozen wurde das Lagezentrum besetzt, dort werden Informationen eingeholt, ob die Notwendigkeit eines Eingriffes besteht. “Gestern Abend”, berichtet der Einsatzoffizier der Berufsfeuerwehr Marco Baldasso, “ist eine Anfrage eingetroffen, was verfügbar wäre für den Betreuungsdienst der Bevölkerung – wir könnten im Bedarfsfall einen Betreuungszug schicken, der innerhalb von 24 Stunden startbereit ist; auch Erdbewegungsmaschinen oder Drehleitern könnten wir innerhalb kürzerer Zeit zur Verfügung stellen”.
Da die Erdstöße auch in Südtirol verspürt wurden, gingen einige Anrufe bei der Landesnotrufzentrale ein. Um Hilfskräfte nicht in ihrer Arbeit zu beeinträchtigen und die Telefonlinien nicht zu überlasten, sollten keine Anrufe erfolgen, mit denen das Verspüren von Erdbeben gemeldet wird. Das Bevölkerungsschutzzentrum in der Bozner Drususstraße ist mit Seismographen verknüpft, mit denen laufend die Erdbeben weltweit beobachtet werden.
Auf der Homepage des Bevölkerungsschutzes finden sich Verhaltensregeln, was im Falle eines Erdbebens zu tun ist:
http://www.provinz.bz.it/ zivilschutz/was-tun/erdbeben. asp
BISHER
Das zweite wesentlich stärkere Erdbeben in Mittelitalien am Mittwochabend um 21.18 Uhr war auch in Südtirol deutlich spürbar. Mehrere besorgte Bürger riefen Medienberichten zufolge bei der Landesnotrufzentrale und bei der Berufsfeuerwehr an.
Weil die Anrufer zwar besorgt, aber nicht verletzt oder in Gefahr waren, wurden sie in der Notrufzentrale darauf aufmerksam gemacht, dass der Notruf für wirkliche Notfälle frei gehalten werden müsse und nicht für allgemeine Auskünfte zuständig sei. Bei Gefahr informiere der Zivilschutz aktiv die Bürger über Radio und Fernsehen.
Auch bei der Berufsfeuerwehr sollen sich besorgte Bozner gemeldet. Ein Anrufer aus Brixen hat dort die Erdstöße wahrgenommen. Einzelne Personen kontaktierten auch die Bozner Stadtpolizei.
