Von: luk
Bozen – Gestern um die Mittagszeit schickte die Staatsanwaltschaft von Bozen eine Pressemitteilung heraus, die einschlagen sollte, wie eine Bombe. Der Übergriff auf eine 15-Jährige in Bozen hat nie stattgefunden. Das vermeintliche Opfer gab nun aus freien Stücken zu, die Vergewaltigung erfunden zu haben.
Sie wollte damit die Aufmerksamkeit ihres Freundes auf sich lenken. Nach dem angeblichen Vorfall auf den Talferwiesen in Bozen wurde eine Ermittlungsmaschinerie in Gang gesetzt. Spurensicherung, Staatsanwaltschaft und Polizei jagten – wie man nun weiß – einem Phantom hinterher.
Nachdem die 15-Jährige reinen Tisch gemacht hat, muss sie nun auch die Folgen für ihre Handlung tragen. Ihr Fall geht an das Jugendgericht. Sie muss sich nun vermutlich wegen Vortäuschen einer Straftat und dem Auslösen eines Fehlalarms verantworten.
Roger Pycha, der Primar der Psychiatrie am Krankenhaus Brixen, erklärte gegenüber lokalen Medien, dass das Mädchen vermutlich unter großem psychischem Druck stand. Dann habe sie sich in der Notlüge verstrickt. Keiner sei frei von Notlügen, meint Pycha.
Psychologen zufolge wirkt sich dieser Vorfall negativ auf andere Fälle aus, was die Glaubwürdigkeit von Opfern betrifft.
Der Primar der Psychiatrie im Krankenhaus Bozen, Andreas Conca, warnt aber davor. Er appelliert laut Medienberichten an die Behörden und Bürger, Anzeigen wegen Vergewaltigung weiterhin ernst zu nehmen. Frauen, denen sexuelle Gewalt widerfährt, sollten weiterhin die Courage haben, sich zu melden.