Alex Marangon wurde ermordet

Ergebnis der Autopsie deutet auf Tötungsdelikt hin

Samstag, 06. Juli 2024 | 08:42 Uhr
Update

Von: mk

Kaltern – Dass eine Verzweiflungstat oder ein Unfall hinter dem Tod von Alex Marangon steckt, wird mittlerweile ausgeschlossen. Die Ergebnisse der Autopsie offenbaren stattdessen ein viel abgründigeres Bild.

Wie berichtet, ist der 25-Jährige aus Venedig leblos auf einer Insel im Fluss Piave bei Ciano del Montello in der Gegend von Treviso gefunden worden. Der junge Mann, der mehrere Jahre lang in einem Restaurant in Kaltern gearbeitet hatte, galt seit 30. Juni als vermisst. Sein Leichnam wurde zwei Tage später entdeckt.

Anfangs hatten die Ermittler ein Gewaltverbrechen noch ausgeschlossen. Die Ergebnisse der Autopsie haben diese Vermutung nun drastisch revidiert. Demnach soll Alex Marangon ermordet worden sein. So wurden zahlreichreiche Kopfverletzungen festgestellt, die von einem stumpfen Gegenstand herrühren sollen. Diese sollen auch zum Tod des jungen Mannes geführt haben.

Zuvor soll der 25-Jährige an einem schamanischen Ritual in einer Abtei bei Vidor – immer in der Gegend von Treviso – teilgenommen haben, bei dem offenbar ein Mix aus halluzinogenen Drogen konsumiert worden war. Alex Marangon war von einem Bekannten dorthin gebracht worden.

An der Autopsie nahm neben dem Gerichtsmediziner, der von der Staatsanwaltschaft von Treviso ernannt worden war, auch ein Gutachter der Angehörigen des 25-Jährigen teil. Die Carabinieri, die die Ermittlungen durchführen, waren ebenfalls anwesend.

Zeugen erklärten, dass sie beobachtet hätten, wie der junge Mann in Richtung Fluss gegangen sei. Zwei weitere Teilnehmer des Treffens seien ihm eine Zeitlang gefolgt, hätten ihn dann aber allein gelassen.

Wie Stefano Tigani, der Anwalt der Angehörigen, gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa erklärt, gebe es neben mehreren Unklarheiten ein zeitliches Loch von drei Stunden. „Wir verlangen, dass diejenigen, die etwas wissen, reden“, erklärte der Anwalt.

Eine Verletzung am Auge weckte zunächst die Vermutung eines unglücklichen Sturzes. Auch bei den vermeintlichen Bissspuren eines Fuchses am Bauch soll es sich um etwas anderes handeln. Die Autopsie ist allerdings noch nicht abgeschlossen. So steht etwa der toxikologische Befund noch aus. Im Moment hat die Staatsanwaltschaft noch niemand ins Ermittlungsregister eingetragen.

Die Familie, aber auch die Kollegen in Kaltern trauern unterdessen um den Verlust.

Bezirk: Überetsch/Unterland

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