Von: luk
Bozen – In Südtirols Bergen herrscht derzeit große Lawinengefahr. Mit Neuschnee und teils stürmischem W-NW-Wind hat sich vor allem für Wintersportler eine kritische Lawinensituation eingestellt. Auf Südtirols Bergen herrscht erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3, wie es im Lawinenlagebericht des Landes heißt.
Speziell entlang des Alpenhauptkammes, wo am meisten Neuschnee gefallen ist, muss man von heiklen Bedingungen ausgehen. Die Gefahr geht dabei hauptsächlich vom frischen, leicht auszulösenden Triebschnee im Steilgelände in Kammnähe und an Geländekanten aller Expositionen aus. Auch Fernauslösungen und spontane Lawinen sind möglich, Setzungsgeräusche und Risse in der Schneedecke können auf die Gefahr hinweisen. Richtung Süden ist die Situation etwas günstiger, da weniger Neuschnee gefallen ist. Damit sind die Triebschneepakete hier kleiner aber nicht weniger störungsanfällig.
Aktivitäten im ungesicherten Skiraum erfordern große Erfahrung, frischer Triebschnee ist aufgrund eingeschränkter Sichtverhältnisse nicht leicht zu erkennen.
Allgemeine Situation
In der Nacht auf Donnerstag lässt der schauerartige Schneefall am Alpenhauptkamm allmählich nach, tagsüber kommen dort nur mehr ein paar Zentimeter dazu. Dazu weht weiterhin teils stürmischer W-NW-Wind, der den gefallenen Neuschnee aber auch den Altschnee umfangreich verfrachtet. Fast aus dem ganzen Land wurde umfangreicher Oberflächenreif gemeldet, am wenigsten aus dem Vinschgau. Eingeschneiter oder überdeckter Oberflächenreif stellt eine sehr empfindliche Schwachschicht dar. Die Altschneedecke hat sich sonst recht gut gesetzt und verfestigt, die Schneedeckenbasis bleibt eine mögliche Schwachstelle.