Von: APA/dpa
Am Tag nach den tödlichen Schüssen auf zwei türkische Männer aus einer Familie im hessischen Bad Nauheim in Deutschland hat die Polizei mit vielen Kräften weiter ermittelt und auch nach möglichen Schützen gefahndet. Die beiden Männer waren am späten Nachmittag des Karsamstags auf dem Rasen vor einem Mehrfamilienhaus gefunden worden.
Die getöteten Männer waren 28 und 59 Jahre alt und Schwiegervater und Schwiegersohn, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag des Ostersonntags mit. Die Ermittler gingen von einem persönlichen Motiv als Tathintergrund aus – und betonten: “Hinweise auf Gefahren für Unbeteiligte liegen aktuell nicht vor.” Einzelheiten nannten sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht, auch nicht, ob und nach wie vielen Tätern sie suchen.
Nachbarn hörten Schüsse
Im Hauseingang am Tatort in einem Wohngebiet am Stadtrand sah man noch die Spuren der Bluttat. Nachbarn in der Wohnsiedlung waren geschockt und besorgt, einige verließen nur ungern ihre Wohnungen. Viele von ihnen hatten am Tag zuvor mehrere Schüsse gehört.
Gegen 17.40 Uhr am Karsamstag hatten Zeugen über den polizeilichen Notruf die Schussgeräusche gemeldet, berichten Polizei und Staatsanwaltschaft. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen seien die beiden Männer mit Schussverletzungen aber noch am Tatort gestorben.
Sie seien erst nach den Schüssen nach Hause gekommen und hätten das Blaulicht und Großaufgebot der Einsatzkräfte in ihrer Straße gesehen, erzählte ein Anrainer-Paar. Sie hätten googeln müssen, um herauszufinden, was vorgefallen ist. “Und dann kam der Schock”, sagte die junge Frau. Die Menschen, die in dem Haus lebten, kenne sie nicht, wisse aber, dass dort auch Kinder wohnten: “Für die wird es einfach schrecklich gewesen sein.”
Spurensicherung am Tatort weitgehend abgeschlossen
Bad Nauheim liegt in der Wetterau zwischen Frankfurt am Main und Gießen und hat mehr als 30.000 Einwohner. Zu dem oder den Schützen sagte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen auch am Ostersonntagnachmittag noch nichts. Nur, dass die am Samstag sofort eingeleiteten umfangreichen Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen noch andauerten.
Die Spurensicherung am Tatort habe am Sonntag weitgehend abgeschlossen werden können, sagten die Ermittler. Die Obduktion stehe aber noch aus. “Weiterhin vernimmt die Polizei Zeugen, prüft und bewertet neu gewonnene Erkenntnisse und lässt diese in die Fahndungsmaßnahmen einfließen.”
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