Von: mk
Auer/Bozen – Untersuchungsrichterin Carla Scheidle hat die Archivierung der Ermittlungen gegen die 40-jährige Freundin von Benno Neumair veranlasst, bei der der 30-Jährige die Nacht nach dem Mord an seinen Eltern verbracht hatte. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Der Bozner hat nach der Tat am 4. Jänner bekanntlich die Leichen von Laura Perselli und Benno Neumair in die Etsch geworfen. Anschließend fuhr er mit dem Pkw seiner Eltern zu seiner Freundin nach Auer.
Benno Neumair hatte erst kurz zuvor begonnen, sich mit der 40-Jährigen zu treffen. Die Beziehung zwischen den beiden war demnach noch frisch.
Gleich nach seiner Ankunft hat Benno Neumair eine Dusche genommen, während seine Freundin mehrere Kleidungsstücke gewaschen hat, die der 30-Jährige getragen hatte. Die Kleidungsstücke legte sie dann in einen Schrank. Benno Neumair erzählte seiner Freundin nichts von dem Mord.
Ab 18. Jänner wurde offiziell gegen den Bozner wegen Mordes und des Verbergens der Leichen ermittelt. Als die Spurensicherer am Tag danach auch die Wohnung der Freundin durchsuchten, bestritt diese in einem ersten Moment, dass sie Kleidungsstücke von Benno Neumair bei sich aufbewahrt hatte. Die Ermittler informierten sie dabei über die Untersuchung.
Nachdem sich die Frau mit einem Anwalt beraten hatte, wurde sie am 22. Jänner von sich aus bei der Staatsanwaltschaft vorstellig und erklärte, dass sie aus Angst gelogen habe, in die Ermittlungen mit hinein gezogen zu werden. Gleichzeitig händigte sie auch die Kleidungsstücke aus.
Wegen ihrer Lüge wurde vorübergehend auch gegen sie wegen Begünstigung ermittelt. Auf den Kleidungsstücken wurden im Nachhinein keine Blutflecke gefunden. Benno Neumair erklärte den Ermittlern später selbst, dass es sich nicht um die Kleidungsstücke gehandelt habe, die er zum Tatzeitpunkt getragen hatte.
Den Antrag auf Archivierung der Ermittlungen gegen die Freundin hatte die Staatsanwaltschaft bereits vor mehreren Wochen gestellt. Diesem wurde nun stattgegeben.