Von: luk
Bozen/Varese – Die Lage für Muhammad Shoaib, den 39-jährigen Pakistani, der am 25. Oktober in Kaiserau wegen des Verdachts auf sexuelle Gewalt gegen eine 14-Jährige festgenommen wurde, spitzt sich zu. Nach aktuellen Berichten wird Shoaib auch in Varese von der Staatsanwaltschaft wegen ähnlicher Vorwürfe gegen zwei minderjährige Mädchen untersucht.
Prozess in Bozen: Anhörung vertagt
Gestern wurde die erste Anhörung im beschleunigten Verfahren am Bozner Gericht vertagt. Shoaibs Verteidigung unter Leitung von Anwalt Nicola Nettis beantragte ein verkürztes Verfahren. Die nächste Verhandlung wurde auf den 25. November angesetzt.
Der Angeklagte, der sich derzeit in Untersuchungshaft in Trient befindet, gibt an, sich an die Vorfälle nicht erinnern zu können. Sein Anwalt führt dies auf mögliche neurologische Schäden zurück, die Shoaib bei einem schweren Verkehrsunfall vor einigen Jahren erlitten haben soll. In den kommenden Tagen wird der Beschuldigte einer CT-Untersuchung unterzogen, um eventuelle Gehirnschäden zu überprüfen, berichtet die Zeitung Alto Adige.
Der Vorfall in Casanova
Die mutmaßliche Tat ereignete sich gegen 19.00 Uhr im Stadtviertel Kaiserau. Das 14-jährige Opfer saß auf einer Bank, während ihre Freundin kurz ins Haus ging. Shoaib soll das Mädchen zunächst nach dem Weg zur Station gefragt und dann nach körperlichen Kontakt verlangt haben. Als sie daraufhin zurückwich, soll er sie am Hals gepackt und die sexuelle Gewalt begonnen haben. Nur durch Gegenwehr gelang es dem Mädchen, sich zu befreien und die Polizei zu alarmieren.
Das Opfer hat sich als Nebenklägerin dem Verfahren angeschlossen und wird von Anwältin Alessandra D’Ignazio vertreten. Zudem wird die Jugendliche von Experten betreut, die auf die Behandlung von Gewalttraumata bei Minderjährigen spezialisiert sind.
Neue Vorwürfe aus Varese
Zusätzlich belasten Shoaib zwei weitere Fälle aus Varese, bei denen es um ähnliche Vorwürfe geht. Dort sollen zwei minderjährige Mädchen den 39-Jährigen wegen schwerer sexueller Gewalt angezeigt haben. Die Taten sollen im Juni dieses Jahres stattgefunden haben.
Muhammad Shoaib lebt seit rund 20 Jahren in Italien und war in der Gastronomie tätig, zunächst in Varese, später in Verona. Vor etwa einem Monat zog er nach Bozen, wo er in einem Restaurant in der Industriezone arbeitete und bei einem Landsmann im Zentrum wohnte.
Die Ermittlungen laufen sowohl in Bozen als auch in Varese weiter.
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