Von: luk
Bozen – Nun sind auch in Südtirol die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Medienberichten zufolge sind viele auf eigene Faust ins Land gekommen – meist mit dem Auto. Viele von ihnen haben Verwandte, Freunde oder Bekannte in Südtirol.
Der Bus, der Flüchtlinge in Wien abholen und nach St. Lorenzen bringen sollte, ist mit nur wenigen Personen zurückgekehrt. Viele wollten lieber selbst mit dem Auto hierher, erklärt Bürgermeister Martin Ausserdorfer. “Die große Herausforderung bei der Abwicklung der Ströme stemmen aktuell die direkt an die Ukraine angrenzenden Staaten.” In St. Lorenzen stehen 40 Betten in einem Hotel für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung.
Auch andere Südtiroler Gemeinden rüsten sich für mögliche Flüchtlingsaufnahmen. So sind etwa in Margreid, Eppan und Kaltern rund 80 Unterbringungsplätze ausfindig gemacht worden. Weitere könnten folgen.
Derzeit ist aber unklar, wie viele Kriegsflüchtlinge genau nach Südtirol kommen werden. Der Großteil der geflüchteten Menschen wird zunächst wohl in den Anrainerstaaten wie Polen oder Rumänien ausharren, in der Hoffnung, bald in die Ukraine zurückkehren zu können. Die Solidarität der Menschen in Südtirol ist aber groß. Das zeigt sich auch an den vielen Sammelaktionen, die für die Flüchtlinge und die Menschen in der Ukraine gestartet worden sind. Auch Hilfslieferungen sind von Südtirol aus bereits auf dem Weg in die Ukraine.
In der Nacht auf Mittwoch ist zudem ein Konvoi des italienischen Roten Kreuzes, beladen mit 200 Zelten und 1000 Feldbetten, durch Südtirol in Richtung Kriegsgebiet gerollt.